Das Berufsbild der Schweizer Finanzfachleute ist einem tiefgreifenden Wandel unterworfen. Wer sich weiterbildet, hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Das Arbeitsumfeld in der Schweizer Finanzbrache wird komplexer, spezialisierter und herausfordernder. Dies wird in einer Umfrage der Swiss Financial Analysts Association (SFAA) von einer Mehrheit der insgesamt 280 teilnehmenden Finanzspezialisten bestätigt. Als wichtigste Ursachen dafür gelten die Automatisierung sowie die Regulierung.

Konsequenterweise räumen die Umfrageteilnehmer die besten Jobchancen den Stellenprofilen in den Bereichen Informatik/Digitalisierung/Fintech sowie Regulierung/Compliance ein. Von den 690 Mehrfach-antworten entfielen 488 respektive gut 70 Prozent auf diese Auswahl. Stellenprofile in den Bereichen Vermögensverwaltung/Kundenbetreuung (62 Stimmen), Beratung (44), Finanzanalyse/Asset Management (25) und Corporate Finance (15) dürften an Bedeutung einbüssen.

Verhaltene Lohnaussichten

Die Jobaussichten werden dementsprechend vor allem in Fintech- und Informatikfirmen von einer Mehrheit als gut bis eher gut eingestuft, bei Pensionskassen und Versicherungen als neutral bis eher gut und bei Banken und Vermögensverwaltern als neutral bis eher schlecht eingestuft. Das Stimmungsbild zu den Jobaussichten für die Finanzbranche insgesamt ist mehrheitlich neutral. Lediglich 10 der Teilnehmer sehen bezüglich Jobaussichten düstere Zeiten kommen.

Die Lohnaussichten werden etwas verhaltener beurteilt: Die Deutschschweizer gehen von einer stabilen bis zu einer leicht sinkenden Tendenz aus, die Westschweizer sind etwas pessimistischer. In beiden Landesteilen werden geringere Bonuszahlungen erwartet.

Initiative liegt bei den Arbeitnehmern

Die Initiative zu einer Weiterbildung muss vom Betroffenen selbst respektive vom Arbeitnehmer kommen, schreibt die SFAA. Wird der Wunsch nach einer Weiterbildung geäussert, wird dieser meistens vom Arbeitgeber unterstützt. Dies auch finanziell: In der Mehrheit der Fälle tragen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam die Kosten. Nur 30 der 260 Umfrageteilnehmern müssen die Kosten alleine tragen.

«Es lohnt sich, Weiterbildungswünsche mit dem Arbeitgeber zu besprechen, da dies nicht nur dem Arbeitnehmer Nutzen bringt, sondern dem ganzen Unternehmen und so gesehen auch dem Finanzplatz Schweiz», folgert Andreas Jacobs, CEO Swiss Financial Analysts Association SFAA.

Hoher Praxisbezug wichtig

Am häufigsten werden Weiterbildungen mit einem offiziellen Abschluss bei einer anerkannten Ausbildungsstätte nachgefragt, sei dies ein eidgenössisches Diplom in der höheren Berufsbildung, oder ein Bachelor  respektive Master an einer Fachhochschule oder Universität. Diese Meinung spiegeln 264 der 542 Antworten.

Eine ähnlich hohe Bedeutung wird aber auch einzelnen themenbezogenen Veranstaltungen oder Seminarzyklen zugeschrieben (256 Stimmen). Wichtig neben einem anerkannten Diplom sind ein hoher Praxisbezug sowie eine gute Vereinbarkeit mit dem Job, weniger bedeutsam sind die Kosten.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.12%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.76%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.5%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.41%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.21%
pixel