Roger Bootz: «Gin Tonic mag ich lieber als Wein»

Er rudert jeden Morgen 20 Minuten auf seiner Rudermaschine und bereut, dass er nicht früher angefangen hat zu investieren: Roger Bootz von Vanguard spricht im Interview über seine grösste Niederlage und seine aktuellen Projekte.


Im finews.privé geben interessante Persönlichkeiten aus der Finanzwirtschaft und darüber hinaus jeden Mittwoch Auskunft über ihre ganz persönlichen Vorlieben.


Was tun Sie morgens als Erstes?

Unter der Woche stehe ich um 5.15 Uhr auf, trinke Wasser und rudere für 20 Minuten auf meinem Rudergerät. Ein guter Start in den Tag. Am Wochenende schlafe ich ein wenig länger.

Was ist das Beste an Ihrem Beruf?

Es sind vier Dinge: Bei einer tollen Firma wie Vanguard mit einem super Team zusammenzuarbeiten, der Kundenkontakt und das Schweizer Geschäft über Partnerschaften weiterzuentwickeln.

Ein Moment, der Ihr Leben veränderte?

Sicherlich meine acht Jahre in Frankfurt am Main, die ich sehr genossen habe und gleichzeitig viel lernen konnte über das ETF-Geschäft und die Kultur in Deutschland.

Welche Autos besitzen Sie? Welches ist Ihr Liebstes?

Seit 2017 fahre ich einen VW Touareg, den ich während meiner Zeit in Deutschland gekauft hatte. Mein nächstes Auto wird voraussichtlich rein elektrisch werden.

Welchen Rat würden Sie Ihrem 20-jährigen Selbst geben?

Mach's so, wie John Bogle es geraten hat: unterschätze nicht die Wirkung des Zinseszins-Effekts. Fange früh an, regelmässig zu investieren. Achte auf Kosten, streue breit und sei diszipliniert.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Dass ich regelmässig aus meiner Komfortzone raus gehe. Es ist jedesmal eine kleine Überwindung, vermeidet jedoch Stillstand.

Was war Ihre grösste Niederlage?

Rückblickend sicherlich, dass ich mich nicht frühzeitig mit dem Thema «langfristiges Investieren» beschäftigt habe.

Was ist Ihr Lieblingswein?

Ich mag Wein, bevorzuge jedoch Gin Tonic mit schottischem Gin.

An welchen Projekten arbeiten Sie momentan?

Beruflich ein Fokus ist die Weiterentwicklung des Geschäfts mit den unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz. Im Privatleben ist es die gesunde Ernährung.

Was ist Ihnen momentan am wichtigsten?

Generell ist für mich wichtig, jeden Tag etwas Neues zu lernen und zu wachsen. Dies gilt für mein Geschäfts- und Privatleben.

Was wäre die grösste Überraschung für jemanden, der Ihren Job einen Tag lang übernehmen müsste?

Ganz sicher, dass meine Rolle bei Vanguard sehr abwechslungsreich ist und ich mit vielen externen und internen Kontakten zusammenarbeiten darf. Gelegentlich auch die längeren Arbeitszeiten, die ich allerdings als positiv wahrnehme.

Welches ist Ihr persönlicher Antrieb?

Der Service für unsere Kunden. Bei Vanguard erlebe ich, dass die Mission, die wir vor 50 Jahren definiert haben, auch täglich umgesetzt wird: «Wir wollen allen Anlegerinnen und Anlegern die besten Chancen auf finanziellen Erfolg ermöglichen.» Diese Mission ist ein wesentlicher Antrieb für mich.

Wovor fürchten Sie sich?

Dass ich mich nicht fortlaufend entwickle. Stillstand heisst Rückschritt.

Ihre Lieblingsuhrenmarke?

Ich mag Uhren. In den letzten zwei Jahren habe ich mich vermehrt mit Micro-Brands beschäftigt wie beispielsweise Serica – ein französisches Unternehmen, das in der Schweiz produziert.

Was schätzen Ihre Mitarbeitenden am meisten an Ihnen?

Ich bin eine offene Person, die sich Zeit nimmt, Themen bespricht und gemeinsam Lösungsansätze sucht.

Ihr bestes Investment?

ETF-Sparpläne. Seit über 10 Jahren investiere ich monatlich in ETFs über Sparpläne. Somit vermeide ich Market Timing.


Roger Bootz ist der Länderchef Schweiz & Liechtenstein von Vanguard. Vor seinem Wechsel zu Vanguard war er acht Jahre lang in verschiedenen Positionen bei der DWS tätig, zuletzt als Head of Sales Advisory EMEA ex Germany. Davor hatte er leitende Funktionen bei der UBS, Société Générale und Stoxx inne. Roger Bootz hat einen Bachelor of Science in Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt auf Bank- und Finanzwesen von der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur.