Die VP Bank hat mit Urs Monstein einen kompetenten Interims-CEO. Ob er den Anforderungen genügt, lässt Verwaltungsratspräsident Fredy Vogt im Interview mit finews.ch allerdings offen.


Die Nachfolge des ausgeschiedenen Chefs Alfred Moeckli soll rasch geregelt werden. Wann wollen Sie den neuen CEO präsentieren?

Wir haben das Profil angepasst und sind nun in der Mitte des Suchprozesses angelangt. Wir nehmen uns aber die nötige Zeit, um die bestmögliche Lösung zu finden. Denn die Bank funktioniert einwandfrei, die Ziele für 2019 sind definiert.

Wie sieht das CEO-Profil der VP Bank aus?

Wir suchen jemand mit Erfahrung in der Führung im Banking und im  internationalen Geschäft. Er oder sie sollte führungsstark sein und auch ein ausgeprägtes Strategieverständnis mitbringen. Idealerweise sind die Kandidaten schon bei einer Privatbank in vergleichbarer Grösse wie die VP Bank tätig gewesen.

Dieses Profil trifft auf Interimschef Urs Monstein zu. Ist er gesetzt?

Er möchte sich die Option offen lassen, und wir uns letztlich auch. Wir haben aber unserer Geschäftsleitung signalisiert, dass sowohl interne wie auch externe Kandidaturen möglich sind. Nichts ist entschieden.

Konkret, wie sind Sie mit Herrn Monstein verblieben?

Es liegt an mir und an den Verwaltungsrat, proaktiv auf ihn zuzugehen. Wir haben jetzt genug Zeit, um zu beobachten, wie die Geschäftsleitung mit ihm als interim-CEO funktioniert und wie er nach innen und aussen wirkt. 

Nochmals: Urs Monstein leitet bereits die wichtige Kostenevaluierung der VP Bank. Riskieren Sie, Ihn zu verlieren, wenn sie ihm nicht aktiv den Chefposten anbieten? 

Das glaube ich nicht. Urs Monstein hat die CEO-Rolle nicht gesucht. Er verfügt über ausgeprägte Kompetenzen in digitalen Themen, war für uns ein wichtiger Einstellungsgrund war.

«Erfahrung in internationalen Wachstumsmärkten ist sehr wichtig»

Unsere Digitalstrategie befindet sich nun unter seiner Federführung. Er hat sich als COO gut eingearbeitet und ist durchaus zufrieden in seiner Rolle.

Mit Thomas Meier im Verwaltungsrat haben Sie massiv an Asien-Knowhow gewonnen. Muss der neue CEO ebenfalls Erfahrung aus der Region mitbringen?

Erfahrung in internationalen Wachstumsmärkten ist für uns auf CEO-Level sehr wichtig. Im Verwaltungsrat verfügen wir mit Thomas Meier über die Expertise, um die strategische Diskussion zu führen. Diese Fähigkeit möchte ich in der Geschäftsleitung ebenfalls stärken.

Sie haben bereits mit der strategischen Planung für 2025 begonnen. Wie soll sich der neue CEO einbringen, wenn er oder sie noch nicht ernannt ist?

Das Timing passt für uns sehr gut. Im Sommer beginnt die Geschäftsleitung mit der Planung für die Zeit nach 2020. Wir sind bereits in diesem Prozess, aber sicherlich wird es für den zukünftigen CEO die Möglichkeit geben, sich noch einzubringen.

«Die VP Bank wäre nicht in der Lage, entsprechende Produkte anzubieten»

Wir stellen keine wichtigen strategischen Weichen ohne den neuen Chef.

Ein Zukunftsthema ist der Umgang der Privatbanken mit Kryptoanlagen. Sind Sie offen für dieses Geschäft, wenn Ihre Kunden danach fragen?

Wir sind da zurückhaltend. Im Moment wäre VP Bank gar nicht in der Lage, entsprechende Produkte anzubieten. Man muss offen sein für Neues, aber auch die Risiken im Blick behalten.

Liechtenstein sieht sich schon als Blockchain-Hub und macht dazu auch auf der gesetzlichen Ebene vorwärts. Geht Ihnen das zu schnell?

Das Blockchain-Gesetz in Liechtenstein schafft Rechtssicherheit. Letztlich ist die Frage, wie gross das Kundenbedürfnis mittel- und langfristig sein wird, und wie gross das Vertrauen in die traditionellen Fiat-Währungen bleibt. Wir sind offen, aber zurückhaltend.


Fredy Vogt ist seit dem Jahr 2012 Verwaltungsratspräsident der VP Bank. Seine Karriere beim liechtensteinischen Institut dauert allerdings einiges länger. Der 61-jährige Vogt startete seine Laufbahn 1987 in der Revision und im Controlling, 1996 stieg er in die Geschäftleitung auf und 2003 übernahm er für die nächsten zehn Jahre das Amt des Finanzchefs.

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