Der Handelszwist zwischen den USA und China sorgt auch in der Schweiz für tiefrote Börsentableaus. Eine neue Studie hat nun ein überraschendes Gegenmittel entdeckt.

Zugegeben: «ich habe nur so 20 bis 30 Fragen» oder «danke, dass sie mich zuletzt aufgerufen haben, so kann ich die meisten Fragen stellen» – das sind nicht unbedingt Schenkelklopfer. Doch Bilanzkonferenzen, und nicht zuletzt die von Schweizer Finanzinstituten, sind oft dermassen trocken, dass selbst solche Sprüche für Lacher sorgen.

Im Protokoll wird das dann in Klammer vermerkt, etwa so: (LAUGHTER), (LAUGHS), oder, im Extremfall, (ALL LAUGHING).

Das sind genau die Stichworte, nach denen die amerikanischen Finanzwissenschafter Andrew Call, Rachel Flam, Joshua Lee und Nathan Sharp in ihrer vergangenen Juli publizierten Studie Ausschau hielten. In der kürzlich auch von der Agentur «Bloomberg» zitierten Arbeit gingen sie der Frage nach, wie sich Humoreinlagen von Managern und Analysten an besagten Konferenzen auswirken. Dazu durchforsteten sie nicht weniger als 85'793 so genannte «conference calls» zwischen 2003 und 2016 (was wohl wiederum nur mit viel Humor zu bewältigen war).

Noch besser: witzige Chefs

In der Folge kamen die Forscher zu einigen interessanten Rückschlüssen. Humor hat nicht nur für die Konferenzteilnehmer, sondern auch über die Anlässe hinaus eine handfeste Wirkung.

Einerseits ist der Nutzen von witzigen Fragen für die Analysten selber gegeben. Den Spassmachern hört das Management der betreffenden Firma geduldiger zu und bemüht sich in der Regel um eine detailliertere Antwort. Noch besser wird’s, wenn sich die Firmenchefs vorne am Rednerpult vom Humor anstecken lassen oder diesen gleich selber mitbringen.

Positive Empfehlungen

Die Wissenschafter haben in ihrer Studie festgestellt, dass dann die Aktienkurse während des «calls» überraschend positiv ausschlagen. Mehr noch: es besteht anscheinend eine Langzeitwirkung. Denn die anwesenden Beobachter zeigten sich eher bereit, auf die entspannte Atmosphäre auch mit entsprechend positiven Einschätzungen zu reagieren.

Und weil letztere die Grundlage für Kaufempfehlungen an die Kunden der Broker sind, darf zumindest angenommen werden, dass sich dies positiv auf die Kurse auswirkt. Um es in der Sprache der vier Wissenschafter zu sagen: «Unsere Befunde zeigen, dass Humor im Rahmen von Bilanzkonferenzen ökonomisch von Bedeutung sein kann.»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.91%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.97%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.03%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel