Für UBS-Managerin Christine Novakovic war der Wechsel vom Firmenkundengeschäft an die Spitze einer wichtigen Region im Wealth Management ein Karrieresprung. Ihr unkonventioneller Lebenslauf kommt ihr dabei nun zusätzlich zugute, wie sich zeigt.

Christine Novakovic gehört zweifelsohne zu den wichtigsten UBS-Managern. Seit Anfang 2018 führt sie im Wealth Management die Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika). 

Ihre Bekanntheit ist allerdings nicht allein ihrem Erfolg als Bankerin geschuldet. Nach einem rasanten Aufstieg in der deutschen Finanzbranche 2005 wechselte sie kurzerhand das Metier und mutierte zur Kunsthändlerin.

Viel Aufmerksamkeit

Als ehemalige «Managerin des Jahres» in Deutschland erhielt sie für diesen aussergewöhnlichen Schritt viel Aufmerksamkeit. Erst 2011, nach den schlimmsten Turbulenzen der Finanzkrise, wechselte sie zur UBS und übernahm den Posten als Chefin des Firmenkundengeschäfts, wo sie ab 2014 in Personalunion auch das Investmentbanking in der Schweiz zu leiten begann. 

Als hochrangige Managerin in der Vermögensverwaltung profitiert sie nun zusätzlich von ihrem Kunst-Know-how –kürzlich auch in Isreal, wie die dortige Ausgabe von «Forbes» berichtet.

Sogar kontrovers

An einer Kunstmesse trat Novakovic dort auch als Käuferin auf und sagte, dass die Kunstkollektion der UBS eine der wichtigsten Firmensammlungen der Welt sei. In Sachen Kunst es sich die Bank offenbar auch leisten, etwas weniger konservativ zu agieren als im Tagesgeschäft.

«Wir versuchen immer, Objekte auszusuchen, die mutig oder kontrovers sind», sagte sie. «Diese Werte wollen wir letztlich fördern: Dinge die uns herausfordern, die uns besser machen.»

Darüber reden

Auch wenn sich die Bank mehrheitlich um pekuniäre Belange im Leben ihrer Kunden kümmert: Novakovics Beispiel zeigt, dass gerade im Wealth Management der Blick über den Tellerrand durchaus sinnvoll sein kann.

«Wenn man mit den Kunden eine Beziehung aufbauen will, muss das über eine bestimmte Leidenschaft gehen», sagte Novakovic. «Die meisten unserer Kunstwerke hängen in unseren Büros und Konferenzräumen. In vielen Fällen lässt sich damit das Eis brechen – die Leute sehen die Kunst und fangen an, darüber zu reden.»

Probleme der Sammler

Ihr Engagement im Kunstmarkt bringt die UBS auch in die richtige Position, um die – reichen – Sammler zu beraten. Die Bank könne beispielsweise dabei helfen, die Kunstwerke richtig aufzubewahren, sagte Novakovic. 

Ähnlich wie ein Unternehmen ist es nicht einfach, eine umfangreiche Sammlung zu vererben. Mit Hilfe der UBS lernen sich die Sammler kennen, so Novakovic, und können Tipps austauschen. 

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