Die Deutsche Bank schreibt das zweite Quartal infolge rote Zahlen. Auch die vom Konzern forcierte Vermögensverwaltung, bei der die Schweiz eine wichtige Rolle spielt, ist nicht aus dem Schneider.

Die Kosten für den Radikalumbau rissen die Deutsche Bank auch im vergangenen dritten Quartal ins Minus. Wie der Finanzkonzern am Mittwoch vermeldete, häufte sich der Verlust für die Aktionäre auf 942 Millionen Euro; dies nach einem Gewinn von 130 Millionen Euro im Vorjahr.

Beobachter gehen nun davon aus, dass die Deutsche Bank auch im letzten Jahresviertel im roten Bereich verharren wird. Die Aktie reagierte im Tagesverlauf mit Abgaben von rund 7 Prozent.

Profitable Kernbank

Immerhin vermochte das Institut die Kosten um 4 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro zu drücken, und alle vier Sparten der so genannten Kernbank arbeiteten profitabel. Allerdings belastete der Verkauf von grossen Teilen des Aktienhandels an die französische Konkurrentin BNP Paribas die Erträge im Investmentbanking.

Als kleiner Lichtblick erwies sich das Wachstum der «Privatkundenbank», der auch die Vermögensverwaltung für reiche ausländische Privatkunden zugerechnet wird. Die verwalteten Vermögen stiegen dort zum Vorjahr um 3 Prozent auf insgesamt 487 Milliarden Euro an. Allerdings waren die Erträge im Geschäft mit Vermögenskunden (Wealth Management) mit 411 Milliarden Euro um 2 Prozent rückläufig.

Ausbau mitten im Abbau

Als Buchungszentrum für die Auslandskunden in Europa, Nahost und Afrika (Emea) spielt in diesem Geschäft auch die Deutsche Bank Schweiz eine wichtige Rolle; mit Claudio de Sanctis steht der Region inzwischen auch ein Banker mit langer Karriere bei der Schweizer Grossbank Credit Suisse vor.

Unter Wealth-Management-Oberchef Fabrizio Campelli hat die Deutsche Bank gar eine Personaloffensive eingeleitet, die auch zulasten der Schweizer Konkurrenz ging. Dies, während der Konzern Tausende Stellen abbaut: Die Zahl der Vollzeitstellen soll Ende 2022 um 18’000 auf weltweit 74 000 Jobs zurückgehen. Ende des letzten Quartals zählte die Deutsche Bank noch 89’958 Stellen, rund 4’750 weniger als im Vorjahr.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.2%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.93%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.68%
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