Die Leute traden, aber weniger, sagt Marc Bürki im Interview mit finews.tv. Das beunruhigt den Mitgründer und CEO der ersten Schweizer Online-Bank jedoch wenig. Denn im asiatischen Markt würden sich enorme Wachstumschancen bieten – und im Geschäft mit Kryptowährungen mischt das Unternehmen ebenfalls an vorderster Front mit.

Vor genau 20 Jahren war Swissquote die erste reine Online-Bank der Schweiz. Als Pionierin hat sie seither einen weiten Weg zurückgelegt. Doch auch heute geht Mitgründer und CEO Marc Bürki mit der Zeit. So bietet das Institut bereits seit mehr als zwei Jahren die Möglichkeit, mit Krypto-Währungen zu handeln.

Auch der CEO selber macht von diesem Angebot Gebrauch, wie er im Interview mit finews.tv einräumt. «Ich habe alle fünf Krypto-Währungen, die wir anbieten auch gekauft», sagt Bürki, «ich habe auch vor ein paar Jahren Bitcoins gekauft, aber leider zu wenige...»

Man handelt weniger

Der Handel mit virtuellen Währung spielt sich für Swissquote vorläufig noch in überschaubaren Dimensionen ab, wie von Bürki weiter zu erfahren ist. Nur gut 3 Prozent der Einnahmen stammen derzeit aus diesem Geschäft.

Gleichzeitig spürt Swissquote allerdings die hohen Bewertungen an den herkömmlichen Börsen: «Man handelt, aber man handelt weniger», sagt Bürki. 

Wachstum dank Manchester United

Abhilfe schaffen soll da Wachstum in Asien, wo das Unternehmen nach Hongkong nun auch eine Niederlassung in Singapur eröffnet hat und inzwischen auch eine Lizenz besitzt, um dort Vermögensverwalter, Family Offices und Broker zu bedienen.

«Wir hatten uns für 2019 zum Ziel gesetzt, rund 100 Millionen Franken an Kundengeldern zu generieren, und das haben wir bereits erreicht», betont Bürki.

Obwohl er kein grosser Fussball-Fan ist, wie er selber einräumt, ging Swissquote eine enge Partnerschaft mit dem britischen Team von Manchester United ein.

«Der Brand von Manchester United ist sehr stark in Asien», begründet er den Schritt. «Wir brauchten eine Firma, die uns hilft, unseren Brand zu verstärken in dieser Region.»

Nachfolge aufgegleist

Aber auch in Europa ist Swissquote nicht untätig. So läuft derzeit die grosse Integration der luxemburgischen Bank Internaxx planmässig ab. Sie soll Swissquote die Tür in die EU öffnen. Dieses Vorhaben wird Swissquote auch nächstes Jahr stark beschäftigen.

Obwohl er gemäss eigenen Aussagen noch voll dabei sei, hat Bürki für seine Nachfolge schon vorgesorgt: So baute er die Geschäftsleitung auf acht Personen aus, unter denen auch potenzielle Nachfolger zu finden seien, wie er versichert.

 

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