Der Schweizer, der einst die päpstlichen Finanzen entwirrte, ist seinen Job im Vatikan los. Zuvor ist es zu einer Razzia auf die von ihm geleitete Behörde gekommen.
Papst Franziskus hat einen Nachfolger für René Brülhart als Präsident der vatikanischen Finanzinformations-Behörde AIF ernannt, wie einem Bericht des Portals «Vatican News» zu entnehmen war. Die Amtszeit des Schweizer Juristen und Geldwäscherei-Experten wurde vom Vatikan nicht verlängert – sein Amtsnachfolger soll nach der Rückkehr des Papstes von der Apostolischen Reise nach Thailand und Japan am 26. November bekanntgegeben werden.
Die AIF ist die Anti-Geldwäschekontrollstelle des Kirchenstaats. Papst Benedikt XVI. gründete die Behörde im Jahr 2010. Drei Jahre später übernahm Brülhart, damals von der Liechtensteiner Finanzmarkaufsicht herkommend, die Leitung der Behörde und wurde zum «Ausmister» der wiederholt in die Schlagzeilen geratenen päpstlichen Finanzen.
Heikler Londoner Immobilien-Deal
Unter seiner Ägide hat die Vatikanbank (Istituto per le Opere di Religione, IOR) über Tausende Konten geschlossen, Hunderte dubiose Transaktionen wurden jährlich abgeblockt.
In den vergangenen Monaten sorgte der smarte Freiburger jedoch selber für Negativschlagzeilen. Im Oktober musste sich die AIF gegen den Vorwurf des Fehlverhaltens in einem Immobilien-Deal in London wehren, wie unter anderem die Agentur «Reuters» berichtete. Zuvor war es in den Büros der Behörde zu einer Razzia gekommen. Schon letzten Frühling hatten in der Schweizer Presse Berichte über angebliche geschäftliche Kontakte Brülharts zu mutmasslichen Drahtziehern im 1MDB-Skandal die Runde gemacht.
Päpstliche Geduld am Ende?
Damals teilte der Vatikan mit, dass Brülhart weder direkt noch indirekt in der Schweiz oder im Ausland angeklagt oder strafrechtlich verfolgt werde. Gut möglich, dass die jüngsten Verwicklungen bei der AIF das Fass für den Papst zum Überlaufen brachten – oder dass, wie Beobachter vermuten, der Schweizer Opfer eines Vatikan-internen Machtgerangels geworden ist.
Neben diversen Mandaten ist Brülhart Verwaltungsrat der aargauischen Hypothekarbank Lenzburg. Diese Aufgabe nimmt er auch weiterhin wahr.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.12%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.75%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.47%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.45%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.21%
