Für einen milliardenschweren Immobilienfonds der UBS in den USA gibt es eine lange Warteliste – von Investoren, die ihr Geld abziehen wollen. Doch das ist leichter gesagt als getan.

Mehr als zwei Jahre: so lange müssen sich Investoren wohl gedulden, bis sie ihr Geld aus einem UBS-Fonds in den USA abziehen können. Die Rede ist vom Trumbull Property Fund, der das Geld von institutionellen Investoren wie etwa Pensionskassen in US-Immobilien investiert. Mit verwalteten Vermögen von 21 Milliarden Dollar handelt es sich Berichten zufolge um den grössten solchen Fonds im Angebot der Grossbank.

Auf eine stattliche Grösse sind inzwischen auch die Gelder angewachsen, die nur noch aus dem Produkt raus wollen. Laut dem Branchen-Portal «IPE Real Assets» beträgt die Summe der solcherart aufgestauten Gelder inzwischen gegen 6 Milliarden Dollar. Vergangenen Juni waren es noch 3 Milliarden Dollar gewesen.

Drohende Negativspirale

Damit hat der Druck auf die Bank, die Anleger auszuzahlen, massiv zugenommen. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Werden Investments schnell verkauft, um den Forderungen nachzukommen, kann dies die Preise belasten – und eine Negativspirale aus sich bedingenden Rückforderungen und Wertverlusten in Gang setzen.

Dem Prospekt nach verfügt der offene Immobilienfonds der UBS über vierteljährliche Liquidität. Berichten zufolge hat das Institut die Anleger aber bereits gewarnt, dass sich die Rückzahlungen schlimmstenfalls auf unbestimmte Frist verzögern könnten. In der Zwischenzeit hat die Bank offenbar eine Senkung der Fondsgebühren in Aussicht gestellt; letztes Jahr wurden zudem einzelne Liegenschaften verkauft, um Investoren auszuzahlen. Zu diesen Massnahmen mochte sich die Bank gegenüber dem Branchenportal nicht äussern – versprach aber, die Peformance des Fonds zu verbessern.

Unter Markt

Die Gründe für die Milliarden-Rückzüge beim seit 1978 existierenden Produkt sind teilweise hausgemacht. Einst ein Vorzeige-Fonds, gibt es inzwischen zahlreiche ähnliche Produkte zu kaufen. Der Abgang langjähriger Verwalter und vor allem die mangelnde Renditekraft haben das Fass für diverse Profianleger ganz zum Überlaufen gebracht: Seit Ende 2017 hinkt der Fonds nun schon hinter seinem Vergleichsindex her.

In der Folge reissen die Rückforderungen nicht mehr ab. «Für jede 500 Millionen Dollar, welche der Fonds auszahlt, kommt sofort eine neue Forderung von 500 Millionen Dollar hinzu», liess sich ein Beobachter zitieren.

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