Die Zürcher Finanzgruppe baut ihr Geschäftsmodell um. 2019 konnte sich Vontobel in der alten Aufstellung aber durchaus noch sehen lassen.

Vontobel hat im abgelaufenen Geschäftsjahr gut verdient. Wie die Zürcher Banken-Gruppe am Mittwoch mitteilte, stieg das Konzernergebnis gegenüber 2018 um 14 Prozent auf 265,1 Millionen Franken; bereinigt um Sondereffekte wie die Kosten für die Integration der St.Galler Privatbank Notenstein La Roche erfolgte eine Steigerung um 4 Prozent.

Ebenfalls sehen lassen kann sich das Wachstum. Kunden haben Vontobel im abgelaufenen Jahr 11,7 Milliarden Franken an Nettoneugeld anvertraut. Das entspricht einer Steigerung um 6,9 Prozent, wobei das selbst gesetzte Zielband übertroffen werden konnte, wie es weiter hiess. Die betreuten Kundenvermögen lagen mit 226,1 Milliarden Franken 17 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Fondssparte als Zugpferd

Das Asset Management, das stärkste Standbein der Gruppe, erwies sich dabei erneut als Wachstumsmotor. Dort wuchsen die betreuten Vermögen um 17 Prozent zum Vorjahr, bei Nettoneugeldern von 11 Milliarden Franken.

Schwerer tat sich das Private Banking – bei Vontobel das Combined Wealth Management – mit Nettoneugeldern von 0,5 Milliarden Franken. Das entspricht einem Wachstum von 0,8 Prozent. Immerhin konnte in dem Geschäft aber die Marge gehalten und das Vorsteuerergebnis um 21 Prozent auf 147,4 Millionen Franken erhöht werden. Die Sparte Financial Products schliesslich hatte mit der Verteidigung ihrer Marktanteile zu tun.

Künftig ein «Pure Play»

Die Zahlen aus dem Fondsgeschäft bestätigen die neue Strategie, die CEO Zeno Staub letzten Dezember fürs Traditionshaus ankündigte. Er sieht Vontobel künftig als «Pure Play Investment Manager», als technologie-getriebener Anbieter von Investmentberatungen und -lösungen. Wobei nicht das Angebot die Richtung bestimmt, sondern die Nachfrage der Kunden. Dazu hebt die Gruppe die Strukturen von Divisionen auf, gruppiert die Aktivitäten um den Kunden und wird künftig mit der Klientel «an einer Seite des Tisches sitzen».

Dabei hält Staub laut der Mitteilung vom Mittwoch an den gesetzten Wachstumsversprechen fest; kommenden Juli sollen dann neue Kapitalmarktziele vorgstellt werden.

Zückerchen für die Eigner

Vontobel, schon vom Aktienkurs her einer der besten Performer des Swiss Banking der letzten Jahre, will zudem die Ausschüttungen erhöhen. Die Gruppe beabsichtigt, die Dividende um 7 Prozent auf 2.25 Franken je Aktie anzuheben.

Folgt mehr

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    25.98%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.72%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.4%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.49%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.41%
pixel