Vontobel muss Federn lassen: tieferer Gewinn

Die Bank Vontobel hat im ersten Halbjahr 2025 einen geringeren Gewinn erzielt und auch der Neugeldzufluss war unter dem Vorjahreswert. Zudem verzeichnete das Zürcher Finanzinstitut Zuflüsse in der Vermögensverwaltung für Privatkunden, jedoch Abflüsse bei institutionellen.

Vontobel hat in den ersten sechs Monaten des Jahres unter dem Strich einen Gewinn von 115,5 Millionen Franken erzielt, nach 130,3 Millionen im Vorjahreszeitraum, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Das ist ein Minus von gut 11 Prozent.

Der Rückgang beim Gewinn vor Steuern um 15 Prozent auf 148 Millionen Franken sei eine Normalisierung nach einer aussergewöhnlichen Handelsperformance im ersten Halbjahr 2024, zusätzlich belastet durch starken Rückgang des US-Dollars und niedrige Zinssätze.

Die verwalteten Vermögen (AuM) lagen Ende Juni bei 233,3 Milliarden Franken, nach 225,1 Milliarden per Ende 2024. In der Berichtsperiode flossen der Bank unter dem Strich Neugelder in Höhe von 2,0 Milliarden Franken zu, nach 2,3 Milliarden Franken im Vorjahreszeitraum.

Zuflüsse bei «Private Clients»

Angetrieben wurden die Geldzuflüsse von dem starken Geschäft in der Vermögensverwaltung für Private: Der Bereich «Private Clients» vermeldete Zuflüsse von 3,3 Milliarden. Das entspreche einer annualisierten Wachstumsrate von sechs Prozent.

Dem standen Abflüsse von 1,8 Milliarden im Bereich «Institutional Clients» entgegen. Dies würde das schwierige Marktumfeld für aktive Manager insbesondere in den ersten drei Monaten des Jahres widerspiegeln, schreibt die Bank. Im zweiten Quartal habe eine Trendwende eingesetzt, wobei die Bereiche Fixed und Equity Solutions für positive Nettozuflüsse sorgten.

Marktturbulenzen im April

Die Bank erwirtschafte im ersten Halbjahr einen Betriebsertrag von 689 Millionen Franken, was um 5 Prozent unter dem Vorjahresresultat lag. Hier schlugen sich niedrigere Zinssätze und der starke Rückgang des US-Dollars nieder, was zum Teil durch höhere Einnahmen aus Gebühren und Provisionen kompensiert werden konnte.

Die Handelsergebnisse lagen zwar unter dem Vorjahresrekord, hielten sich jedoch auf hohem Niveau, betont die Bank weiter: «Trotz der Marktturbulenzen im April hat Vontobel seine operative Resilienz unter Beweis gestellt, nicht zuletzt dank seines konservativen Risikoprofils.»

Die Geschäftsaufwand sank um 2,4 Prozent auf 540,9 Millionen Franken. Das Effiziensprogramm verlaufe planmässig. Die Cost-Income-Ratio betrug 77,9 Prozent, nach 76,1 Prozent vor Jahresfrist.