Das Ostschweizer Staatsinstitut zieht einen Strich unter den Steuerstreit mit Deutschland. Gratis war das für die Thurgauer Kantonalbank nicht zu haben.

Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat das seit 2015 laufende Verfahren mit den Justizbehörden des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen abgeschlossen. Teil der Einigung ist eine einmalige Zahlung an Deutschland in der Höhe von rund 750'000 Franken, wie das Institut am Donnerstag mitteilte.

Vor fünf Jahren hatten die Justizbehörden des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen Verfahren gegen zahlreiche Schweizer Banken im Zusammenhang mit unversteuerten Vermögenswerten von deutschen Kunden angestossen. Auch die TKB war seinerzeit von den deutschen Steuerfahndern angegangen worden.

Hunderte Millionen Euro überwiesen

Vor den Thurgauern haben bereits diverse Schweizer Geldhäuser nach Deutschland gezahlt. 2014 musste die UBS mit 300 Millionen Euro in den sauren Apfel beissen. Im Jahr 2011 zahlten Julius Bär und die Credit Suisse 50 respektive 150 Millionen Euro. 39 Millionen Euro überwies die Basler Kantonalbank (BKB) 2015 nach Deutschland. 2016 zahlte wiederum die Zürcher Kantonalbank (ZKB) 5,7 Millionen Euro in eine Einigung und Vontobel Anfang Jahr 13,3 Millionen Euro. 2018 einigte sich die Graubündner Kantonalbank (GKB) zur Zahlung von 4,7 Millionen Euro. 2019 überwies die Schaffhauser Kantonalbank 3,9 Millionen Euro.

UBS muss nochmals bluten

In einem neuerlichen Aufwisch des Steuerstreits konnte die UBS vergangenen Mai eine weitere Einigung erzielen. Gerechnet wird abermals mit einer Zahlung – allerdings wohl in einstelliger Millionenhöhe.

Demgegenüber ist die TKB nun vergleichsweise glimpflich davongekommen. Die Summe ist zudem durch Rückstellungen abgedeckt, welche die Bank schon vor längerem gebildet hat.

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