Die Credit Suisse verwaltete bisher ein grosses Aktienpakete eines ökologisch umstrittenen norwegischen Minenbetreibers. Nun hat sie diese Zusammenarbeit offenbar beendet.

Ein kleiner Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) hat ihre Geschäftsbeziehung zum norwegischen Minenbetreiber Nussir ASA beendet. Das berichtet die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in einer Medienmitteilung vom Montag und stützt sich dabei auf eigene Recherchen.

Nach denen soll die Grossbank von 2016 bis 2019 für einen anonymen Kunden den zweitgrössten Aktienanteil an der Minengesellschaft Nussir ASA, ein Paket von 20,6 Prozent, verwaltet haben. 

Kupfermine im Rentiergebiet

Nussir ist umstritten, da das Unternehmen laut der GfbV plant, mitten im Rentiergebiet der indigenen Gemeinschaft der Sami in Lappland Kupfer abzubauen und die Restmassen im Meer zu entsorgen. Das könne dazu führen, dass das Projekt die für indigene Völker lebenswichtige Rentierzucht gefährde und verheerende Auswirkungen auf die Fischerei habe.

Folglich begrüsst die NGO die Abkehr der CS von diesem Projekt und fordert die Bank in der Mitteilung auf, die Rechte indigener Gemeinschaften in allen Geschäftsfeldern konsequent anzuwenden. 

Die CS stand wegen diesem Engagement bereits im vergangenen Sommer in der Kritik, als die GfbV verschiedene Sami-Persönlichkeiten aus dem hohen Norden am Paradeplatz postiert hatte, wie das Schweizer Fernsehen «SRF» berichtete.

Credit Suisse ohne Einfluss

Die CS liess auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP verlauten, man kommentiere Kundenbeziehungen grundsätzlich nicht. Sie sei allerdings nie direkt an einer Projektfinanzierung der geplanten Kupfermine in Norwegen von Nussir ASA beteiligt gewesen, betonte die Bank.

In solchen Situationen, in denen die CS als Depotbank agiere, habe sie auf die Anlageentscheide der Kunden keinen Einfluss, sofern diese nicht durch geltende Gesetze oder Vorschriften eingeschränkt seien, sagte ein Sprecher der CS der Agentur.

 

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