Das Banking ist eine Männerbastion. In einem weltweiten Firmen-Ranking schneidet jedoch ein Geldhaus punkto Diversität am besten ab – allerdings stammt das Institut nicht aus der Schweiz.

Noch mehr Lorbeeren für DNB. Die grösste Bank Norwegens ist nicht nur ausgezeichnet kapitalisiert und hat in der letzten Dekade 40 Prozent an Börsenwert zugelegt. Neuerdings ist das Institut auch das Unternehmen, das die Chancengleichheit von Frau und Mann am Arbeitsplatz am besten umsetzt.

Dies geht aus dem Gender Equality Global Report & Ranking 2021 hervor, den die niederländische Analysefirma Equileap zum Internationalen Frauentag vom (heutigen) 8. März veröffentlichte. Im Ranking führt die DNB die Top-100-Liste der in Sachen Diversität und Gleichberechtigung vorbildlichen Unternehmen weltweit an. Wieso?

Elternurlaub matchentscheidend

Kjerstin Braathen, die Chefin der Grossbank, verriet der Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) den wichtigsten Grund: die Kinderbetreuung. Chancengleichheit funktioniere nur dann, wenn sichergestellt werde, dass Frauen mit Kinderwunsch in der Karriere nicht benachteiligt sind. Der beste Weg, dies zu sichern, sei Elternurlaub mit ausreichender Bezahlung, so die Top-Bankern.

«Es ist absolut möglich, Kinder zu haben und Karriere zu machen», findet Braathen. Es sei an den Unternehmen, dies einfacher und attraktiver zu gestalten.

Die DNB hat in der Sache schon eine Wegstrecke hinter sich. Beinahe 40 Prozent des Managements werden von Frauen gestellt, das ist die von Braathen angestrebte Marke. Darauf ausruhen will sie sich nicht. «Wir haben noch einen weiten Weg zu gehen», sagte sie.

Nach oben hin wird die Luft dünn

Allerdings kann die Bank dabei auch auf ein unterstützendes Umfeld zählen. Das von Premierministerin Erna Solberg repräsentierte Land gehört zu den Staaten mit der grössten Chancengleichheit weltweit und setzt beispielsweise auch Frauenquoten in den Verwaltungsräten ansässiger Firmen durch. Diese wiederum helfen dem Ziel, mehr Frauen ins Management zu befördern.

Daran krankt das Banking weltweit. Laut Equileap stellen Frauen zwar 54 Prozent der Arbeitskräfte im Bankfach, sind aber nur mit 16 Prozent in der Geschäftsleitung und mit 26 Prozent im Verwaltungsrat vertreten.

Erste Grossbank-Chefin im Land

Schweizer Finanzinstitute finden sich unter Top-100-Ranking von Equileap keine, hierzulande wirken Bankchefinnen auf einsamem Posten, wie finews.ch unlängst berichtete.

Mit Sabine Keller-Busse wurde als UBS-Schweiz-CEO vergangenen Februar die erste Chefin einer Grossbank im Heimmarkt überhaupt befördert. Unter 74 Regionalbanken im Land weisen nur zwei einen weiblichen CEO auf: Bei der Bank Cler ist dies Mariateresa Vacalli und bei der Hypothekarbank Lenzburg Marianne Wildi.

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