War bislang das Asset Management bei Vontobel die führende Wachstumssparte, so hatte im ersten Quartal 2021 überraschend das Geschäft mit den Privatkunden Oberwasser.  

Das neuerdings als Investmenthaus agierende Finanzinstitut Vontobel konnte im ersten Quartal 2021 seine verwalteten Vermögen um 6 Prozent auf einen neuen Rekordstand von 262 Milliarden Franken steigern. Per Ende 2020 belief sich der Vergleichswert auf 248 Milliarden Franken, wie am Dienstag im Rahmen der diesjährigen Generalversammlung zu erfahren war. 

Treiber für diese Entwicklung waren vor allem die positive Performance der Kundenanlagen sowie Wechselkursveränderungen.

Institutionelle legten Pause ein

In Sachen Neugeld räumte das Vontobel-Topmanagement indessen ein, 2021 nicht gleich schnell wie im Vorjahr gestartet zu sein. So legte vor allem das Netto-Neugeldwachstum im Geschäft mit den institutionellen Kunden im ersten Quartal 2021 eine Pause ein.

Das Geschäft mit privaten Kunden konnte hingegen an der positiven Entwicklung des Vorjahres anknüpfen und befindet sich im Zielwachstumskorridor von 4 bis 6 Prozent. Vontobel ist zuversichtlich, sowohl im Geschäft mit den Institutionellen wie auch den privaten Kunden weiter stetig, vor allem organisch, entsprechend der selbstgesetzten Ziele wachsen zu können, wie Vontobel-CEO Zeno Staub erklärte.

Viele Unwägbarkeiten

Insgesamt erzielte Vontobel zum Ende des ersten Quartals 2021 Nettoneugeld von 500 Millionen Franken, bereinigt um ein niedrigmargiges Asset Management Advisory Mandat, das Anfang des Jahres beendet wurde, liegt das Nettoneugeld bei 2,0 Milliarden. Der Nettozufluss lag per 31. März 2021 annualisiert damit bereinigt bei insgesamt 3,6 Prozent.

Unverändert geht das Unternehmen davon aus, dass 2021 ein weiteres Jahr mit vielen Unwägbarkeiten sein wird. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft würden die Märkte und damit die Anleger auch in diesem Jahr weiter fordern.

Kosten intelligent «managen»

Der Anlagebedarf werde angesichts weiterhin niedriger Zinsen und nicht zuletzt aufgrund der weltweiten Vorsorgelücke weiter steigen. «Wir werden auf Qualität bei Performance, Produkten und Service setzen, um auch künftig angemessene gute Margen zu erwirtschaften. Vontobel wird seine Risiken auch in Zukunft mit Bedacht und seine Kosten intelligent managen», erklärte Staub weiter.

«Wir wollen wachsen, aber kein Discounter sein, sondern ein leistungsfähiges und margenstarkes global agierendes Fachgeschäft für hochqualitative Investmentstrategien und -lösungen», unterstrich der Vontobel-CEO.

Wahl des künftigen Präsidenten

An der diesjährigen Generalversammlung wählten die Aktionärinnen und Aktionäre unter anderem den deutschen Finanzexperten Andreas Utermann in den Verwaltungsrat. Er soll in einem Jahr die Nachfolge des langjährigen Präsidenten Herbert Scheidt übernehmen, wie finews.ch schon früher gemeldet hatte. 

 

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