Das Stillhalteabkommen der Credit Suisse mit Sanjeev Gupta trägt offenbar Früchte. Der Stahlmagnat, dessen Firmen den geschlossenen CS-Greensill-Fonds mehr als 1 Milliarde Dollar schulden, restrukturiert sein Imperium.

Der britisch-indische Stahlbaron Sanjeev Gupta schmelzt sein Imperium ein. Wie sein Konglomerat GFG Alliance gegenüber der britischen Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) bestätigte, hat es rund um die Welt Verkaufs- und Restrukturierungs-Bemühungen eingeleitet.

Frist von sechs Wochen

Dies, um das nötige Geld in die Kassen zu spülen, um die diversen Gläubiger auszuzahlen. Darunter finden sich prominent die geschlossenen Greensill-Fonds der Grossbank Credit Suisse (CS). Laut dem Institut sind Finanzierungen an Gupta-Firmen in der Höhe von 1,2 Milliarden Dollar ausstehend.

Wie auch finews.ch berichtete, ist die Bank mit GFG Alliance ein Stillhalte-Abkommen eingegangen, was die australischen Werke des Konglomerats angeht. Statt diese per Gericht liquidieren zu lassen, wurde dem Stahlbaron nun sechs Wochen Zeit eingeräumt, um Gelder flüssig zu machen.

Im Fadenkreuz wegen Corona-Krediten

Das geschieht offenbar: Gupta wirbt um Käufer für seine britische Stahlschmelze; gleichzeitig sollen Werke in Belgien, Luxemburg und Italien mit dem Geschäft in Rumänien fusioniert werden. Für diese Grossprojekt sucht Gupta neue Investoren.

Aufatmen kann der «Man of Steel», wie ihm einst die Wirtschaftspresse lobhudelte, noch lange nicht. Gegen sein Konglomerat hat die britische Anti-Betrugs-Behörde SFO Ermittlungen aufgenommen; vor kurzem wurde publik, dass GFG Alliance via die Finanzfirma Greensill Capital, die auch den CS-Fonds zudiente, britische Corona-Hilfskredite bezogen hatte.

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