Der Exodus im Investmentbanking bei der Credit Suisse geht weiter. Laut Analysten dürfte der Verlust wichtiger Mitarbeiter auch einen negativen Einfluss auf die Zahlen haben.

Die Credit Suisse (CS) verliert offenbar weiter Mitarbeiter im Investmentbanking. Laut einer Meldung der Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) hat der Leiter Investmentbanking Industrie Orlando Knauss gekündigt. Der Manager verlasse die CS nach mehr als zwei Jahrzehnten und werde nach einer Freistellungsperiode im Herbst zur Bank of America wechseln, heisst es am Dienstag unter Berufung auf Kreise.

Bei der CS reissen damit die Meldungen zu Abgängen von wichtigem Personal insbesondere in den USA nicht ab. Mindestens zwei Dutzend teils hochrangige Investmentbanker haben der Schweizer Grossbank damit in den vergangenen Wochen bereits den Rücken gekehrt. Erst vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass ein in San Francisco basiertes Tech-Team die CS in Richtung Royal Bank of Canada verlassen hat.

Als Grund für den personellen Aderlass werden die Milliardenverluste aus den Fällen Archegos Capital und Greensill angesehen. Die Bank hatte mit einer Reihe von einschneidenden Massnahmen reagiert. Unter anderem fährt die CS in der Investmentbank das Prime Brokerage zurück und sie muss die in die Höhe geschossenen risikogewichteteten Assets (RWA) um 35 Milliarden Dollar senken.

Belastung für Erträge

Die Abgänge und die Reduzierung des Risikos dürfte sich auch auf das Ergebnis niederschlagen, heisst es in einer Studie von Jefferies aus der vergangenen Woche. Insbesondere im Bereich Kapitalmarkt und Transaktionen dürfte die CS Marktanteile verlieren. Die Analysten rechnen mit einer Enttäuschung bei den Erträgen und einem plötzlichen Rückgang beim Momentum.

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