Mit den guten Zahlen aus dem zweiten Quartal 2021 steigt auch wieder das Selbstbewusstsein auf der Chefetage der Deutschen Bank. Man stehe wieder da, wo man dem eigenen Selbstverständnis nach hingehört, nämlich auf dem Spitzenplatz unter den Banken in Deutschland, heisst es aus Frankfurt.

Man habe ein weiteres erfreuliches zweites Quartal mit einem Milliardengewinn vor Steuern gesehen, schreibt der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, in einer Mitteilung vom Mittwoch. Man habe in wichtigen Geschäftsfeldern Marktanteile gewonnen und sei im Firmenkundengeschäft wieder die Nummer eins. Auch bei Aktien- und Anleiheemissionen, Fusionen und Übernahmen habe man im ersten Halbjahr wieder den Spitzenplatz belegt.

«Wir stehen also auf unserem Heimatmarkt endlich wieder dort, wo wir von unserem Selbstverständnis her sein sollten», schreibt Sewing.

Wieder Milliardengewinn

Im zweiten Quartal 2021 konnte die Bank mit einem Vorsteuerergebnis von 1,2 Milliarden Euro an den Erfolg aus den ersten drei Monaten des Jahres anknüpfen. Nach Steuern blieb ein Gewinn von 828 Millionen Euro übrig. Damit hat die Bank in den ersten beiden Quartalen 2021 die besten Ergebnisse seit 2015 eingefahren.

Für die Aktionäre bleiben jedoch nur 692 Millionen Euro übrig, da noch Zinszahlungen für Nachrang-Anleihen abgezogen werden. Im Vorjahreszeitraum hatte die Bank auf dieser Stufe ein Minus von 77 Millionen Euro ausgewiesen.

Normalisierte Märkte

Der Erfolg wurde trotz tieferer Erträge erzielt. Diese sanken um 1 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Die Märkte hätten sich im zweiten Quartal normalisiert, heisst es zur Begründung.

Die Vermögensverwaltung verzeichnete einen Rekordwert bei den Nettozuflüssen von 20 Milliarden Euro und das verwaltete Vermögen schwoll um 39 Milliarden Euro auf 859 Milliarden Euro an, wie es weiter hiess. In der Privatkundenbank wuchs das Nettoneugeschäft um 14 Milliarden Euro. Darin enthalten waren Nettozuflüsse von 7 Milliarden Euro in Anlageprodukte.

«Guidance» angehoben

Alle Geschäftsbereiche seien profitabler geworden, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Umbau der Bank inklusive des Abbaus Tausender Stellen komme gut voran und das wirtschaftliche Umfeld stabilisiere sich.

Entsprechend heben die Manager aus den Doppeltürmen an der Frankfurter Taunusanlage die Guidance leicht an. Der Vorstand rechnet im Gesamtjahr mit etwas höheren Erträgen und weniger Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle als bisher. Sewing sieht die Bank auf gutem Weg, im kommenden Jahr das Renditeziel von acht Prozent zu erreichen.

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