Die liechtensteinische Fürstenbank wollte die Deutsche-Bank-Tochter übernehmen. Nun steht die Akquise jedoch vor dem Scheitern. Die Gründe.

Das Ziel der Deutschen Bank ihre BHF-Beteiligung bis Ende Jahr in neue Hände zu übergeben, sei bedroht, berichtete die Nachrichtenagentur «Reuters» Mitte November. Die Finanzbranche wähnte zuvor die LGT in der Pole-Position für die Übernahme der BHF Bank.

Der Deutschen Bank seien die Angebote zu wenig attraktiv, hiess es dann. Sal. Oppenheim, nun im Schoss der Deutschen Bank, hatte die BHF Bank 2005 vom niederländischen ING-Konzern für 600 Millionen Euro übernommen. In den Büchern der Deutschen Bank ist sie mit 650 Millionen Euro bewertet.

Beschränktes Interesse

LGT-CEO Max von Liechtenstein liebäugelt zwar nach wie vor mit dem Kauf der BHF, wie finews.ch erfahren konnte.  Sein Interesse an der Akquisition soll in der Fürstenbank aber nicht geteilt werden. Die BHF bringe der LGT zu wenig, so beschreibt ein Branchenkenner die Haltung der «Opposition» in der LGT. 

Der Fahrplan der Deutschen Bank könnte aber eingehalten werden, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Für BHF soll noch in diesem Jahr eine Lösung gefunden sein.

Doch noch deutsche Lösung?

Angesichts der Zurückhaltung der Interessenten an einer Gesamtübernahme der BHF und dem Zaudern der LGT werde eine deutsche Variante angestrebt. Nicht politische Gründe oder der Umstand, dass LGT-CEO Max von Liechtenstein offenbar ins Visier der deutschen Steuerbehörden geraten ist, sollen den Ausschlag dafür gegeben haben, sondern das wirtschaftliche Kalkül.

Aus dieser Perspektive kann die deutsche Lösung wohl nur heissen: Die BHF bleibt bei der Deutschen Bank. Die Byline zum BHF-Logo «Privat seit 1854» wird leicht korrigiert werden müssen.

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