Die Privatbank ist in der Affäre rund um die Millionen von Juan Carlos I. gebüsst worden. Hingegen hat die Genfer Justiz das Verfahren gegen den früheren spanischen König eingestellt.

Die Genfer Privatbank Mirabaud hat sich von der Genfer Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl eingehandelt und ist mit 50’000 Franken gebüsst worden. Ebenfalls muss sie Verfahrenskosten in der Höhe von 150’000 Franken übernehmen, wie die Agentur «AWP» berichtete.

Im Verfahren geht es um die Millionen, welche die Bank für den früheren spanischen König Juan Carlos I. verwahrt hatte und von denen die Ermittler annahmen, dass sie aus Saudi-Arabien stammen.

Verdacht nicht erhärtet

Wie auch finews.ch berichtete, wurde der Bank Mirabaud vorgeworfen, die als Spende deklarierten Gelder in der Höhe von 100 Millionen Dollar nicht der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) angegeben zu haben. Die Staatsanwälte hegten weiter den Verdacht, dass die Spenden in Zusammenhang mit einem Auftrag standen, der an spanische Unternehmen für den Bau einer Zugstrecke zwischen Mekka und Medina vergeben worden war.

Die Herkunft aus Nahost konnte die Genfer Staatsanwaltschaft laut dem Bericht nun beweisen – jedoch nicht die Verbindung mit dem Auftrag für die Zugstrecke. Entsprechend hat die Staatsanwaltschaft das Strafverfahren gegen den ehemaligen spanischen König eingestellt.

Yves Mirabaud entlastet

Das Institut wurde hingegen zur Rechenschaft gezogen, weil es die Überweisung der ungewöhnlich hohen Summen nicht sofort der MROS gemeldet hatte. Die Busse betrifft eine Transaktion aus dem Jahr 2012, die in keinem direkten Zusammenhang mit dem Konto des Ex-Königs stand, wie die Privatbank gegenüber finews.ch präzisiert.

«Mirabaud begrüsst die Einstellung dieses Strafverfahrens, die einem Freispruch gleichkommt und bestätigt, dass die Bank kein Geldwäschedelikt begangen hat», erklärt das Institut weiter. Diese Entscheidung bestätige voll und ganz die von der Bank seit Beginn der Ermittlungen vertretene Position und setze damit den gegen sie erhobenen und unbegründeten Anschuldigungen ein Ende. Zusätzlich weist die Privatbank daraufhin, dass sich auch die Vorwürfe gegen ihren Präsidenten Yves Mirabaud als gegenstandslos erwiesen haben.

Ermittlungen laufen

Für die in Spanien seit Mitte 2020 laufenden Ermittlungen gegen den Monarchen ist das Verdikt als Rückschlag zu werten. Der 83-jährige frühere Monarch hat nach den Korruptions-Vorwürfen gegen ihn seine Heimat verlassen und ist ins Exil gegangen; sein Sohn und Nachfolger Felipe VI. hat ihn offenbar zum Schritt gezwungen, um das Ansehen des Königshauses zu sichern.

Vom Emirat Abu Dhabi aus hat der frühere König noch Anfang Jahr eine Steuerschuld von rund 4,4 Millionen Euro beglichen, um einem Strafverfahren zu entgehen.

Für die vier Jahrzehnte seiner Regentschaft geniesst Juan Carlos I. Immunität. Für mögliche Delikte nach seiner Abdankung im Jahr 2014 könnte er jedoch von der spanischen Justiz zur Rechenschaft gezogen werden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.54%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.57%
pixel