Mit etwas Verspätung klinkt sich auch der weltgrösste Vermögensverwalter Blackrock bei der Social-Media-Plattform TikTok ein. Das geschieht nicht ohne Kalkül.

«Guess what», ruft der junge Blackrock-Angestellte in Richtung Kamera, «Blackrock is on TikTok»: Das ist die Botschaft des Filmchens, das kürzlich auf der Social-Media-Plattform aufgeschaltet wurde. Eigentlich lapidar, aber weil der weltgrösste Vermögensverwalter Blackrock der Absender ist, berichtetet sogar die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) zum Kurzvideo.

Der Ankündigung zufolge können sich Nutzer des Kanals nun zur «Financial Fitness» beim weltgrössten Fondshaus informieren. Das lässt auf eine Serie von Inhalten schliessen, die der Finanzriese bald von Stapel lassen könnte.

 

@blackrock We’re on TikTok! #fintok #finance #personalfinance ♬ original sound - BlackRock

Allokation als Video

Kurzfilme zu TER, Sharpe Ratio und Assekt-Allokation? Das mutet auf den ersten Blick widersinnig an, stösst aber auf eine bereits gut etablierten Trend im Reich der Sozialen Medien. So haben sich «Influencer» dort längst darauf verlegt, auch Inhalte zu Finanzdienstleistungen über ihr Profil zu bewerben. «FinTok» heisst das im Jargon, und sie können auf eine wachsende Schar von «Follower» zählen, die zu Wertschriften, Vorsorge und Krypto-Anlagen um Rat bitten.

Das Beste aus Sicht der etablierten Finanzkonzerne: Die Hälfte dieses Publikums ist jünger als 29 Jahre und repräsentiert just jenes Segment, welches die Traditionshäuser nur schwer erreichen. Das soll sich jetzt ändern, hofft bei Blackrock Marketing-Chef Frank Cooper, der via TikTok eine «neue Generation» von Investoren ausbilden möchte.

UBS mit Milliarden-Übernahme

Mit diesem Wunsch ist Blackrock nicht alleine. Die UBS, die grösste Privatbank der Welt, hat es sich in ihrem jüngsten Strategie-Update auf die Fahne geschrieben, die Generation Z besser zu erreichen. Die Schweizer belassen es dabei nicht bei lustigen Videos. Sie haben jüngst für 1,3 Milliarden Franken den amerikanischen Roboter-Advisor Wealthfront gekauft. Dieser zählt eigenen Angaben zufolge eine halbe Million vorab junger Nutzerinnen und Nutzer in den USA.

Derweil muss das hiesige Swiss Banking bezüglich Präsenz auf den Social Media für einmal nicht zu den Riesen der Wall Street aufsehen. Eine unlängst publizierte Studie attestiert den hiesigen Akteuren durchaus eine ansehnliche Präsenz auf diese Kanälen, welche sich die Institute auch einiges Kosten lassen.

Zur Schweizer «TikTok-Bank» wurde insbesondere die Postbank Postfinance auserkoren, die zusammen mit der Online-Bank Swissquote auch die Banking-App Yuh betreibt.

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