Das Schwyzer Finanzinstitut Helveteq will Anlegern den Zugang zum Krypto-Universum eröffnen – und das umweltschonend. Hinter dem Vorstoss vereint sich viel Finanzplatz-Prominenz.

Krypto-Währungen wie Bitcoin werden immer beliebter. Doch virtuellen Vermögenswerten haftet seit ihrem Start ein immenses Problem an: Sie sind Stromfresser. Aufgrund ihrer fatalen Energiebilanz stehen sie oft in der Kritik. Denn die Emissionen sind so hoch, dass sie dem Jahresausstoss ganzer Staaten entsprechen.

«Je nach Schätzung verbraucht Bitcoin eineinhalb bis zweieinhalb Mal so viel Strom wie die Schweiz», sagte Roger Studer, Präsident und Gründer des auf ESG-Anlagen spezialisierten Finanzinstituts Helveteq, am Launch-Event von zwei neuen klimaneutralen Krypto-ETP an der Schweizer Börse. Gleichzeitig ortet Studer bei Anlegern ein zunehmendes Interesse für digitale Währungen. «Die Finanzwelt muss daher nachhaltige Lösungen finden, die Investoren einen umweltschonenden Zugang zum Krypto-Universum ermöglichen.»

Zusammenarbeit mit Universität Zürich

Zu diesem Zweck betreibt Helveteq zusammen mit der Universität Zürich die Forschungsinitiative «Crypto goes carbon neutral». Thorsten Hens, in Zürich Professor am Institut für Banking und Finance, erklärte, dass die für die Berechnung des CO2-Fussabdrucks gewählte Methode auf einem ganzheitlichen Ansatz beruhe, der den gesamten Lebenszyklus einer Kryptowährung umfasse. Dank der laufenden Entwicklung der Methode könne der Abdruck immer besser und genauer ermittelt werden. Andere Studienmodelle betrachten die Karbon-Emissionen nach dem Transaktions- oder dem Netzwerk-Ansatz, deren Ergebnisse stark variieren.

«Auf der Grundlage dieser Forschung kompensieren wir den CO2-Fussabdruck unserer Zero ETP-Familie», sagte Studer, der frühere Chef des Investmentbanking von Vontobel. Am Montag hat Helveteq an der Schweizer Börse zwei neue Krypto-ETPs auf Bitcoin und Ethereum lanciert, die einen klimaverträglichen Investmentansatz begünstigen.

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger

Das in Pfäffikon SZ domizilierte Finanzinstitut ist überzeugt, dass Kryptowährungen in der Anlegergunst weiter steigen werden. «Digitale Währungen als Anlageklasse kann man heute nicht mehr ignorieren», konstatierte Helveteq-CEO Christian Katz, der ehemals Chef der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange war. «Bitcoin hat inzwischen den Status einer digitalen Goldanlage erreicht». Dabei werden Katz zufolge Nachhaltigkeits- und ESG-Überlegungen für Krypto-Anleger immer wichtiger.

Derzeit sind erst etwa 1 Prozent der verwalteten Anlagegelder in digitalen Vermögenswerten investiert. Helveteq-Chairman Studer spürt aber Interesse von allen Seiten und denkt, dass Krypto-Anlagen 2 bis 3 Prozent der strategischen Asset Allokation ausmachen sollten. Gar etwas offensiver ist hier Hens, der einen Anteil von bis zu fünf Prozent für durchaus gerechtfertigt hält.

Produkte-Palette erst am Anfang

So gesehen überrascht es nicht, dass Helveteq bereits erwägt, die Produktepalette an CO2-neutralen Krypto-ETP künftig zu erweitern. Am Ende könnte die Palette nach Ansicht von Studer fünf bis sechs der nach Marktkapitalisierung grössten Krypto-Währungen umfassen.

Angesprochen darauf, ob Helveteq auch ein Produkt für Metaverse-Anlagen lancieren wolle, lachte Studer und erklärte: «Wir verfolgen die Entwicklung sehr interessiert, aber allein schon aus regulatorischen Gründen haben wir solche Pläne derzeit nicht».

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.49%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.15%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.44%
pixel