Bankern wird allzuoft vorgeworfen, ihre Kundschaft zu schröpfen. Ein ehemaliger Kantonalbanker in Neuenburg ist da mutmasslich ganz anders vorgegangen.

Der Fall ist bereits vor einem Monat ruchbar geworden: Anfang Juni erklärte die Neuenburger Kantonalbank (BCN) öffentlich, im vergangenen März Strafanzeige gegen ein früheres Kadermitglied eingereicht zu haben.

Der beschuldigte Mitarbeitende soll demnach während der Jahre 2013 bis 2021 rund 10 Millionen Franken veruntreut haben. Die Unstimmigkeiten waren während einer internen Prüfung ans Licht gekommen; im vergangenen Jahr entliess das Staatsinstitut den Banker.

Kleiner Kreis von Eingeweihten

Nun hat der zuständige Neuenburger Staatsanwalt Nicolas Aubert der örtlichen Zeitung «Arcinfo» (Artikel bezahlpflichtig) weitere Details zu den Vorgängen erläutert. So hat der beschuldigte Finanzexperte offenbar im Devisenhandel Geld abgezweigt – zulasten seiner Arbeitgeberin BCN.

Dabei löste er Tausende Transaktionen aus und berechnete jeweils selber den Wechselkurs. Die Differenz zwischen dem selbst gesetzten Kurs und jenem der Bank habe er in einem weiteren Schritt bar bezogen und mit einem Kreis von Kunden geteilt. Rund 1 Million Franken soll der Banker so selber behändigt haben. Weitere 9 Millionen Franken verteilte er an ein Dutzend Personen.

Lange Liste von Vorwürfen

Insofern sieht der Staatsanwalt den Tatbestand der Geldwäscherei erfüllt; weiter könnte der Ex-Staatsbanker wegen Betrugs, Veruntreuung, ungetreuer Geschäftsbesorgung sowie passiver Bestechung angeklagt werden. Für den früheren Mitarbeitenden der BCN gilt die Unschuldsvermutung.

Gegenüber der Agentur «AWP» erklärte das Geldinstitut, dass wegen des entstandenen Schadens keine Auswirkungen auf die Ergebnisse für 2022 erwartet würden. Es seien auch keine Kunden geschädigt worden.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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