Der Kampf gegen die Inflation ist noch nicht gewonnen, mahnt die Schweizerische Nationalbank. Derweil bejubelten an der Wall Street die Aktienmärkte den rückläufigen Inflationdruck in den Vereinigten Staaten.

Die amerikanischen Aktienmärkte haben am Donnerstag euphorisch auf Inflationsdaten reagiert, die einen nachlassenden Teuerungsdruck im Oktober spiegelten. Die US-Börsen verzeichneten die stärksten Kursgewinne seit 2020. Denn in Anlegerkreisen machte sich die Hoffnung breit, dass die US-Notenbank ein langsameres Zinserhöhungstempo anschlagen wird. Für Dezember halten Investoren inzwischen eine Zinserhöhung um «nur» 50 Basispunkte für wahrscheinlich, wie das FedWatch Tool der CME Group zeigt.

Weiterer Zinsschritt wahrscheinlich

Auch in der Schweiz könnte es im laufenden Jahr zu einer weiteren Zinserhöhung kommen, wie Aussagen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erinnern.

Obschon die Teuerung im Oktober auf 3,0 Prozent zurückgegangen ist, sei der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen, sagte Direktoriumsmitglied Andréa Maechler in der welschen Wirtschaftszeitung «L'Agefi» (Artikel bezahlpflichtig). Trotz zwei Zinsschritten im laufenden Jahr sei es nicht ausgeschlossen, dass «aufgrund neuer Zahlen und Entwicklungen weitere Zinserhöhungen notwendig sein könnten, um die Preisstabilität mittelfristig zu gewährleisten», kommentierte sie mit Blick auf den nächsten Zinsentscheid der SNB am 15. Dezember.

Nächster Zinsentscheid im Dezember

Es gebe zunehmend Anzeichen dafür, dass sich der Preisanstieg auf Waren und Dienstleistungen ausbreite, die nicht direkt vom Krieg in der Ukraine oder den Folgen der Pandemie betroffen seien, sagte Maechler. Die Inflation sei immer noch zu hoch.

Zuvor hatte diese Woche bereits SNB-Chef Thomas Jordan angedeutet, dass weitere Zinserhöhungen seitens der Zentralbank anstehen. Am Dienstag sagte er in Zürich, dass «entschlossenes Handeln» erforderlich sei, um die steigenden Preise zu kontrollieren, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtete. Es gebe sowohl Argumente für eine abwartende Haltung als auch für eine aggressivere Politik zur Bekämpfung der Inflation in der Schweiz, erklärte er.

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