Hypotheken mit mittlerer Laufzeit werden beliebter
Die Konditionen im Schweizer Hypothekenmarkt haben sich im Verlauf des dritten Quartals kaum verändert. 10-jährige Festhypotheken kosteten per Ende September im Durchschnitt 1,3 bis 1,8 Prozent, schreibt der Vergleichsdient Comparis in seinem Hypothekenbarumeter. 5-jährige Festhypotheken wurden demnach für 1,0 bis 1,5 Prozent angeboten und Saron-Hypotheken lagen günstiger bei 0,7 bis 1,2 Prozent.
Als Grund für die stabile Entwicklung wird das wirtschaftliche Umfeld genannt, sowie die Zinsentscheidung der SNB im September, die Zinsen unverändert bei Null Prozent zu belassen. So habe sich die Inflation im August mit 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat im vorgegebenen Zielband der SNB von 0 bis 2 Prozent befunden.
Das Ende des Zinssenkungszyklus sei im Vorfeld bereits von den Marktteilnehmenden erwartet worden. «Daher gab es auch keine grossen Veränderungen bei den Hypothekenzinsen», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.
Richtzinsen bei 10-jährigen 1,68 Prozent
Die von mehr als 30 Kreditinstituten öffentlich publizierten Referenzzinsen (sogenannte Richtzinsen) für 10-jährige Festhypotheken lagen zum Stichtag 30. September bei 1,68 Prozent, 0,09 Prozentpunkte niedriger als Ende Juni und nur 0,01 Prozentpunkte tiefer als zum Jahresbeginn. Der Richtsatz für 5-jährige Festhypotheken lag bei 1,39 Prozent ähnlich hoch wie Ende Juni mit 1,4 Prozent (Jahresbeginn 2025 1,5 Prozent).
«Trotz aller Turbulenzen um die Zollpolitik der USA und den zunehmenden geopolitischen Spannungen hat sich der Schweizer Hypothekarmarkt unbeeindruckt gezeigt», kommentiert Renkert. «Die starke Erhöhung der Kapitalmarktzinsen Ende März hat sich 6 Monate später wieder nahezu auf dem Stand Anfang des Jahres eingependelt und liegt noch leicht darunter.»
Anteil der Saron-Hypotheken tiefer
Gestützt auf die Abschluss-Daten des Comparis-Hypothekenpartners HypoPlus wird eine Nachfrage-Verschiebung bei der Wahl der Laufzeit ausgemacht. Der Anteil von Hypotheken mit bis zu 3 Jahren Laufzeit (einschliesslich Saron-Hypotheken) lag bei rund 18 Prozent und damit etwas tiefer als im Vorquartal mit knapp 20 Prozent. Der Anteil der Saron-Hypotheken hat demnach gut ein Drittel eingebüsst und betrug zirka 7 Prozent aller Abschlüsse.
Festhypotheken mit mittleren Laufzeiten (4 bis 7 Jahre) machten im dritten Quartal rund ein Drittel aller Abschlüsse aus. In den ersten beiden Quartalen war es noch jeder Vierte. Lang laufende Festhypotheken mit 10 Jahren und mehr waren mit rund 43 Prozent aller Abschlüsse weiterhin sehr gefragt, heisst es weiter.
Die Attraktivität von Saron-Hypotheken habe sich etwas abgeschwächt, da die Anbieter höhere Margen verlangen. Hypothekarnehmende würden zudem im aktuellen Umfeld wieder mehr Planbarkeit suchen. Saron-Hypotheken seien nur für Hypothekarnehmende geeignet, die das Zinsänderungsrisiko tragen können, empfiehlt Renkert.