Im Jahr 2022 hat finews.ch ein so grosses Publikum angesprochen wie noch nie. Im Brennpunkt des Interesses standen etwa der Überfall Russlands auf die Ukraine und die heimischen Grossbanken.

«Ich kenne keine Person, die glücklich darüber wäre, was gerade geschieht»: Das sagte eine russischstämmige Finanzexpertin am vergangenen 24. Februar zu finews.ch – am Tag, an dem Russlands Truppen in der Ukraine einmarschierten.

Die Expertin sollte recht behalten. Die Eskalation in Osteuropa hat gemeinsam mit der Zinswende und der grassierenden Inflation dafür gesorgt, dass sich auch die Lage am Schweizer Finanzplatz grundlegend verändert hat. Innert Monaten fielen die Negativzinsen, die Rekorderträge des Vorjahres 2021 schmolzen dahin.

Gesperrte Gelder

Die Schweizer Privatbanken mussten sich zusätzlich mit Sanktionen gegen russische Kunden sowie einem veränderten Neutralitätsverständnis der Schweiz auseinandersetzen – kein einfaches Unterfangen, bei auf Schweizer Konti vermuteten russischen Vermögen von bis zu 200 Milliarden Franken.

Die Sanktionen gegen kremlnahe Russen und ihre Vermögen, die gesperrten Gelder bei Schweizer Banken und der Rückzug hiesiger Geldhäuser aus Moskau interessierte das finews.ch-Publikum brennend. Dies zeigt das Ranking der meistgelesenen Artikel des Jahres 2022 auf der News-Plattform (siehe unten). 

Gender-fluid und Babymonster

Zu reden gab am Finanzplatz auch der «Krypto-Winter», der vergangenen November mit der Pleite der Börsenbetreiberin FTX ein neues Temperaturtief erreichte. Ganz zu schweigen von der Credit Suisse (CS), die im Jahresverlauf immer tiefer in eine hausgemachte Krise schlitterte.

Schon vergangenen April fragte finews.ch rhetorisch, ob der Grossbank nur noch die Liquidation bleibe. Mit einer neuen Strategie, einer neuen Führung und 4 Milliarden Franken an frischem Kapital versucht das Institut nun dieses Schicksal abzuwenden.

Einige Beachtung fanden neben den Stories über Reiche und Schöne auch Berichte über Individualisten, für die es im Banking des Jahres 2022 offensichtlich mehr Platz hatte: Die Gender-fluide CS-Kaderfrau Pippa Bunce zum Beispiel, oder das «Babymonster» im Dienst der UBS.

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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