Die Zürcher Privatbank hat sich im vergangenen Jahr gut geschlagen – und sieht sich bestens positioniert angesichts der Turbulenzen um die beiden Grossbanken. Im Verwaltungsrat von Maerki Baumann ist es derweil zu einem prominenten Abgang gekommen.

«Verlässlichkeit in turbulenten Zeiten» – so wirbt Präsident und Bankeigner Hans Syz-Witmer im am Dienstag publizierten Geschäftsbericht für «seine» Maerki Baumann & Co. Tatsächlich hat die Zürcher Privatbank im vergangenen Jahr 2022 den Gewinn zum Vorjahr um fast 10 Prozent auf 8,5 Millionen Franken zu steigern vermocht.

Jobs geschaffen

Das Institut hat in allen Sparten – Kommissionengeschäft, Handel und Zinsen – mehr verdient, wobei sich der Erfolg im Zinsengeschäft mit 8,5 Millionen Franken gegenüber 2021 mehr als verdoppelte. Deutlich gestiegen sind mit 38 Millionen Franken auch die Kosten; für die Bank waren Ende 2022 rund 83 Mitarbeitende tätig, zehn mehr als im Jahr zuvor.

Abgenommen haben allerdings die Kundenvermögen, und zwar um 1,1 Milliarden auf knapp 9,2 Milliarden Franken. Den Aderlass schreibt das Institut der Börsenlage zu. Das organische Wachstum (gemeint ist das Neugeld) sei konstant, hiess es am Dienstag.

Bruno Gehrig ist ausgeschieden

Anders als etwa die Zürcher Konkurrentin Julius Bär ging Maerki Baumann in der Mitteilung zum Jahresergebnis nicht so weit, direkt um Kunden und Mitarbeitende der gescheiterten Credit Suisse (CS) zu werben. Zu den «dramatischen Ereignissen rund um die Credit Suisse» hielt CEO Stephan Zwahlen aber fest, dass die Stärken als inhabergeführte Privatbank gerade in solch schwierigen Situationen voll zum Tragen kämen.

Die Generalversammlung 2022 hat das Institut schon am (gestrigen) Montag, also einen Tag vor der CS, abgehalten. Dort ist der ehemalige Swiss-Life- und UBS-Verwaltungsrat und Verfasser des «Gehrig-Berichts» Bruno Gehrig altershalber aus dem Gremium zurückgetreten. Die Funktion des Leiters des Risikokommittees hat Jörg Zulauf, langjähriger Finanzchef des Detailhandelsriesen Migros, übernommen. 

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