Trotz Zinswende und tieferer Marge rechnet Cembra-Chef Holger Laubenthal auch mit Blick nach vorn mit einer stabilen Entwicklung seiner Bank. Die Ausfallrate bei den Konsumkrediten ist zuletzt leicht angestiegen.

«Wir haben zwei wichtige Ziele erreicht. Einmal ein Wachstum im Rahmen der Gesamtwirtschaft und zum zweiten, dass wir eine Konversionsrate bei den Kreditkarten aus der beendeten Migros-Partnerschaft von mehr als der Hälfte erreicht haben», sagte Cembra-CEO Holger Laubenthal an einem Medien-Call zum ersten Halbjahr am Donnerstag.

«Wir sind mit Entwicklung bei den Kreditkartenkunden zufrieden und sehen eine gute Nachfrage beim Programm Certo!», so der Cembra-Chef weiter.

Das finanzielle Ergebnis von Cembra sei im ersten Halbjahr solide gewesen, trotz der Turbulenzen durch die Zinserhöhungen, der Geopolitik und der Konjunktur. Bei der Transformation habe man Fortschritte erzielt und mit Blick nach vorn will Laubenthal weiter auf selektive Wachstumsinitiativen setzen.

Zinsmarge folgt Marktlogik

Die Entwicklung der Zinsmarge sei im Umfeld steigender Zinsen der Marktlogik gefolgt. Hier gebe es immer eine gewisse Verzögerung, bis die Preise angepasst werden können. So seien die Zinsobergrenzen erst per Anfang Mai um 100 Basispunkte auf 11 Prozent für Barkredite, respektive 13 Prozent für Überziehungskredite angehoben worden.

Einen Teil der Zinsmarge habe man durch höhere Kommissionseinnahmen ausgleichen können. Mit Blick nach vorn rechnet der CEO mit einer Stabilisierung. 

«Buy Now Pay Later» soll weiter wachsen

Cembra setzt weiter auf das neues Wachstumsfeld mit dem Rechnungskauf (Buy Now Pay Later, BNPL) und bekräftigt erneut die Erwartungen an dieses Segment. Bis 2026 soll hier ein Ergebnisbeitrag von 10 bis 20 Millionen Franken erzielt werden. Eine genaue Einschätzung zur Marktgrösse sei schwierig, aber Laubenthal rechnet damit, dass Cembra auf einen Marktanteil von 30 bis 40 Prozent bei BNPL in der Schweiz kommt. Zudem rechnet er mit weiterem Wachstum bei «Cembra Pay», und auch die Zusammenarbeit mit Twint stimme ihn positiv. Das Wachstum könne aber auch einmal zyklisch sein und nicht linear.

Ausfallrate angestiegen

Die Ausfallrate bei den Krediten ist im ersten Halbjahr auf 0,7 Prozent von 0,5 Prozent im Vorjahr gestiegen. «Das ist eine Normalisierung nach der Corona-Pandemie.» Bei der Loss-Rate rechnet Laubenthal damit, dass man unter dem Wert von einem Prozent bleiben kann. «Die Kreditrisiken haben wir im Griff und wir folgen den Prinzipien der verantwortungsvollen Kreditvergabe.» Im Konsumkreditmarkt spüre man keine Zurückhaltung der Konsumenten.

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