Leonteq arbeitet weiter am Umbau

Der Betriebsertrag von Leonteq im ersten Halbjahr 2025 betrug 124,3 Millionen Franken. Zum Vorjahreszeitraum war das ein Rückgang um 7 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Geringere Kommissions- und Dienstleistungserträge seien teilweise durch Anstieg des Handelsergebnisses ausgeglichen worden. Die Kommissions- und Dienstleistungserträge gingen um 25 Prozent auf 88,0 Millionen Franken zurück. Das Unternehmen nennt hier etwa geringere Margen sowie einer Reduktion von Large-Ticket-Transaktionen als Gründe.

Erhebliche positive Beiträge habe man bei den Hedging-Aktivitäten gesehen, die hauptsächlich auf den kurzfristigen Anstieg der Marktvolatilität im April 2025 zurückzuführen seien. Infolgedessen stieg das Handelsergebnis auf 39,5 Millionen Franken, gegenüber 11,2 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Kostensenkungen

Dem tieferen Betriebsergebnis steht eine Reduktion des Geschäftsaufwands um 9 Prozent auf 109,7 Millionen Franken gegenüber. Auf zugrundeliegender Basis, wobei Redimensionierungs- und Regulierungskosten von 2,5 Millionen Franken herausgerechnet werden, betrug der Kostenrückgang 11 Prozent.

Der nach IFRS ausgewiesene Gewinn vor Steuern stieg um 9 Prozent auf 14,1 Millionen Franken. Der Reingewinn sank aufgrund höherer Steuern um 41 Prozent auf 9,3 Millionen Franken.

Mehrere Herausforderungen

«Die Resultate von Leonteq im ersten Halbjahr 2025 spiegeln mehrere Herausforderungen wider, die sich in den letzten Jahren aufgebaut haben», sagte CEO Christian Spieler. Die Umsetzung des neuen regulatorischen Regimes würde erhebliche interne Ressourcen erfordern und die Unsicherheit im Zusammenhang mit Compliance-Altlasten habe die Kundenaktivität ebenfalls beeinträchtigt.

«Wir gehen davon aus, dass dies in den kommenden Monaten gelöst werden kann. Wir haben gezielte Massnahmen ergriffen, um die Profitabilität wiederherzustellen und gleichzeitig eine hohe Disziplin für regulatorische Anforderungen sicherzustellen», betonte Spieler weiter.

Neues regulatorisches Regime

Das Unternehmen setzt derzeit ein neues regulatorisches Regime um, dass bei den anrechenbaren Eigenmitteln zu Veränderungen führt. Per 30. Juni 2025 beliefen sich die risikogewichteten Aktiven (RWA) auf 4,6 Milliarden Franken, wovon 2,7 Milliarden auf das Marktrisiko entfielen. Die CET1-Kapitalquote und die Gesamtkapitalquote betrugen 14,4 Prozent. Damit lagen sie deutlich über den regulatorischen Mindestanforderungen von 7,0 Prozent für die CET1-Kapitalquote und 10,5 Prozent für die Gesamtkapitalquote, wie Leonteq weiter betont.

In den Gesprächen mit der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) über die Festlegung der letzten Details eines geschäftsspezifischen regulatorischen Liquiditätsrahmenwerk sei man vorangekommen, heisst es weiter.

Strategie formuliert

Man habe strategischen Prioritäten definiert und einen Umsetzungsplan für die nächsten 12 bis 24 Monate erarbeitet, um die Profitabilität wiederherzustellen. Dabei fokussiere man sich auf drei Themen: Die Redimensionierung unterdurchschnittlich performender Bereiche, die Optimierung etablierter Aktivitäten sowie die Expansion vielversprechender Initiativen.

Dazu würde etwa der Ausstieg aus dem japanischen Markt durch Verkauf zählen oder aus der «Bench»-Vorsorgelösung bis 2026. Ab Ende 2026 sollen zudem rund 30 Prozent der Mitarbeitenden (ohne Vertrieb und Handel) im Servicezentrum in Lissabon beschäftigt sein.

Für den Zeitraum 2024 bis 2027 strebt Leonteq ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 7 Prozent an, bei weitgehend unveränderter Kostenbasis. Als Ziel für 2027 setzt sich Leonteq einen Gewinn vor Steuern von 60 bis 80 Millionen Franken und einen RoTE von rund 10 Prozent.

Auch die Ausschüttungspolitik wird neu formuliert. Ziel sei eine ordentliche Dividendenausschüttungsquote von rund 30 Prozent des Konzerngewinns. Bei einer CET1-Kapitalquote von über 15 Prozent sollen im Folgejahr Aktienrückkäufe erfolgen.