Die mit der Integration der Credit Suisse betraute UBS-Managerin Michelle Bereaux muss Medienberichten zufolge ohne ihre wichtigste Mitarbeiterin auskommen.

UBS-Chef Sergio Ermotti sagt oft, die Integration der Credit Suisse (CS) sei kein Sprint, sondern ein Marathon. Die Aufgabe hat er vor einem Jahr allerdings einer passionierten Golferin anvertraut: Michelle Bereaux, mittlerweile fast ein Vierteljahrhundert in den Diensten der grössten Schweizer Bank, wurde damals zur «Chief Integration Officer» ernannt.

Schlüssel zum Potenzial

Damit hält die Veteranin, die zuletzt für die Fondssparte tätig war, den Schlüssel zum Zukunftspotenzial der UBS. Nur wenn die Integration gelingt und die bisherigen CS-Kunden und ihre Berater in Scharen zum neuen Mutterhaus stossen, kann die Grossbank hoffen, bis im Jahr 2028 als «Wealth Management Powerhouse» 5’000 Milliarden Dollar an Vermögen zu verwalten.

Die Bewältigung dieser zentralen Aufgabe ist für Bereaux offenbar nun nochmals schwieriger geworden. Wie nämlich das britische Branchenportal «Efinancialcareers» berichtete, muss sie ohne ihre rechte Hand auskommen: Penny Tunbridge, die in der Schweiz stationierte operationelle Leiterin (COO) von Bereaux’ Bereich, habe der Bank den Rücken gekehrt.

Grösstes Risiko

Sinnigerweise ist Tunbridge zuvor für die CS tätig gewesen und leitete dort das Büro des letzten Präsidenten der Grossbank, Axel Lehmann. Laut dem Bericht des Portals, den die UBS nicht kommentieren wollte, ist es angeblich zu Reibereien mit dem angestammten UBS-Personal gekommen, denen Tunbridge mit ihrem Kurs in die Quere kam.

Solche Querelen könnten Bereaux und die Bank nicht gebrauchen, steht doch auf dem Integrations-Fahrplan nun der Transfer von Kunden und ihren Daten auf die UBS-IT an. CEO Ermotti hat dieser Tage gewarnt, dass er dort derzeit die grössten Risiken des Zusammenschlusses sieht.