Die derzeitigen Provisionssysteme entsprechen nicht einer anleger- und anlagegerechten Finanzberatung, glaubt eine Mehrheit der CFA-Diplomierten. Sie haben dafür Lösungen parat.

70 Prozent von über 500 CFA-Absolventen erachten Vergütungsstrukturen der Provisionsberatung als nicht anlegergerecht. Dies ergab eine Umfrage des CFA Instituts, der Berufsverband für Investment Manager, Finanzanalysten und professionelle Anleger.

Die grösste Herausforderung sehen die Chartered Financial Analysts in Anreizsystemen, die den Verkauf bestimmter Produkte mit Retrozessionen und Volumenverträge in den Mittelpunkt rücken, nicht aber die Bedürfnisse des Kunden.

Marktübergreifende Einheitlichkeit und Transparenz

Provisionssysteme müssten international angeglichen werden, fordert deshalb der Verband. Ein totales Verbot käme jedoch insbesondere dem Retail-Anleger nicht zugute. Kleinanleger würden es eher ablehnen, für Beratungsleistungen zu bezahlen, die sie zuvor vermeintlich kostenlos erhalten haben, so die Begründung. 

Christian Dreyer«Viele Befragte befürchten, dass ein Verbot der Provisionsberatung zu einer reduzierten Wahlmöglichkeit des Kunden führt, da Finanzinstitute ihr Angebot auf hauseigene Produkte beschränken werden – die Open Architecture wird wieder geschlossen», kommentiert Christian Dreyer, CFA, Geschäftsführer der CFA Society Switzerland, die Studie.

Statt eines Verbots favorisieren die Portfolio Manager, Finanzanalysten, Risikomanager oder Berater rund um den Globus vor allem drei Lösungsvorschläge:

  1. Einführung einheitlicher Standards für die Kostenoffenlegung.
  2. Abschaffung spezifischer Volumenverträge und gestaffelter Provisionssätze.
  3. Einheitliche Provisionen als Teil der Managementgebühr in klar nachvollziehbaren Produktkategorien.

 

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