Am gestrigen Montag stürzten auf einschlägigen Finanzseiten die Kurse von Technologieaktien ins Bodenlose. Doch einen Crash gab es gar nicht – dafür umso mehr Schuldzuweisungen hinterher.
«Fake news» kennen wir schon länger. «Fake crashes» sind neu: Am gestrigen Montag zeigten stark frequentierte Anlegerportale wie Bloomberg, Yahoo Finance und Google Finance Kursdaten an, die bei fragilen Investoren für ein «Härzchriesi» sorgen konnten.
Wie das Branchenportal «Marketwatch» berichtete, warnten die Finanzseiten vor einem Kurssturz des IT-Giganten Apple um ganze 87 Prozent. Auch ein anderer Highflyer der Technologiebranche, das Online-Handelshaus Amazon, hatte an der Börse offenbar 74 Prozent seines Wert eingebüsst. Dafür verdreifachte die Aktie des Spielzeugherstellers Mattel unversehens ihren Kurs.
Six wehrt sich
Indes, nichts von alledem stimmte. Wie sich nach viel Aufregung zeigte, hatte die amerikanische Technologiebörse Nasdaq Testdaten an Dritte ausgeben. Diese spiesen die fiktiven Kurse fälschlicherweise in den öffentlichen Datenverkehr ein. Das Malheur war passiert.
Zu den Drittanbietern, auf die nun mit dem Finger gezeigt wird, gehört offenbar auch die Schweizer Börse Six, die das Portal von «Google Finance» beliefert. Gegenüber «Marketwatch» wehrten sich die Schweizer, ihre Daten seien korrekt gewesen.
Pech für Spielzeug-Freunde
Zum Glück für die Apple-Investoren – und zum Leidwesen der Mattel-Aktionäre – sollen am Montag keine Transaktionen aufgrund der falschen Daten zustande gekommen sein.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.53%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.87%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.01%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.59%
