Etwa, in dem sie einen Bogen um US-Kunden oder eine Registrierung in den Staaten machen. Effektiv tun diese Anbieter so, wie wenn da anstelle der USA ein grosses Loch in der Landkarte klaffen würde.
Tezos hat offenbar genau das getan – die Firma hat Kapital über eine Schweizer Stiftung aufgenommen, welche auch die Technologie erwirbt und die Krypto-Token an die Investoren verteilt.
Gut möglich, dass sich dieser Anbieter verrechnet hat. Denn die amerikanischen Behörden und die SEC behalten sich das Recht vor, ausserhalb der Landesgrenzen aktiv zu werden.
«Als Jurist würde ich mir sehr genau überlegen»
Der Schild einer Schweizer Stiftung macht Kryptofirmen nicht unverwundbar.
Gibt es Präzendenzfälle?
Die DAO-Akteure waren der Meinung, sie seien eine dezentralisierte Organisation, die keiner Regierung Rechenschaft schuldig ist. Einmal abgesehen vom Grössenwahnsinn hat das DAO nicht vor Rechtsfolgen bewahrt.
Als Jurist würde ich mir sehr genau überlegen, ob es sich bei einer ausländischen Stiftung nicht um eine blosse Trickserei handelt, um US-Recht zu umgehen. Denn das ist gefährlich: Die SEC verfügt über sehr viel Macht und kann Vorschriften auch ausserhalb der USA durchsetzen.
Drew Hinkes ist Partner der Kanzlei Berger Singermann in Miami. Er ist spezialisiert auf Krypto-Währungen, digitales Vertragswesen, Blockchain-Technologie sowie Datensicherheit. Ab nächstes Jahr wird er zudem als Professor an der New York University’s Stern School of Business dozieren.
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