Die Asset-Management-Branche muss sich neu erfinden, sonst ist ihr Ende in ein paar Jahren unausweichlich. Der Fall GAM ist der Weckruf dafür, und der Schweiz bietet sich eine einmalige Chance.

Die Ereignisse rund um den schweizerisch-britischen Vermögensverwalter GAM werfen vollends ein schlechtes Licht auf eine Branche, die es sonst schon nicht einfach hat: Die Rede ist vom Asset Management – als um Firmen, die Finanzprodukte entwickeln und diese an Investoren, vor allem an institutionelle Anleger wie Pensionskassen und andere Vorsorgeinstitute verkaufen. Ein Milliardenmarkt.

Was lange Zeit als lukratives Geschäft galt, gerade weil es dabei um enorme Summen geht, hat sich innert kürzester Zeit zu einer problembeladenen Disziplin entwickelt, die kaum mehr richtige Margen hergibt, und in der ein erbarmungsloser Konkurrenzkampf herrscht.

Neben GAM bekunden mittlerweile namhafte Asset Manager (wie Legg Mason, Janus Henderson, Standard Life Aberdeen, Jupiter) enorme Mühe und haben an der Börse im laufenden Jahr schon bis zu 30 Prozent an Wert verloren, wie die Investorenzeitung «Finanz und Wirtschaft» (Artikel kostenpflichtig) am vergangenen Wochenende berichtete. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber verständlich.

1. Volatilität macht nervös

Solange die Börse in den vergangenen Jahren munter haussierte, war es für die Asset Managers einfach, schöne Renditen zu erzielen. Mit der Rückkehr der Volatilität an den Finanzmärkten hat sich das Umfeld jedoch drastisch verändert.

Die Fondsmanager sind gefordert, und beim geringsten Fehler werden die Investoren nervös und ziehen ihr Geld ab. So haben die Asset Manager gleich doppelt das Nachsehen, da sie einen wesentlichen Teil ihrer Erträge auch über Gebühren erwirtschaften.

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