Gesamthaft ist der Hypothekenmarkt im letzten Jahr um 3,4 Prozent oder 34,6 Milliarden Franken gewachsen und belief sich Ende Jahr auf über 1‘064 Milliarden. Laut Heitmann ein solides Wachstum. Anzeichen einer Überhitzung? Sieht er bei selbstgenutztem Wohneigentum nicht: «Die Preisentwicklung wurde in den letzten Jahren klar gebremst, und sogar die Grossbank UBS, die sonst immer davor warnt, sieht inzwischen keine Blase mehr am Horizont.»

Darum sei noch mehr möglich: «Es gibt kein Land mit einer so tiefen Eigentumsquote wie die Schweiz.» Ausserdem seien die Zinsen derart tief und die Mieten würden zum Teil immer noch teurer, es lohne sich folglich immer mehr, Wohneigentum zu beziehen.

Wenn man es sich denn leisten kann: Laut Heitmann sei der Markt viel zu streng reguliert. «Normalverdienende haben fast keine Chance mehr, an eine Hypothek zu gelangen.» Durch die Regulierungen würden ganze Alterssegmente vom Besitz eines Eigenheims ausgeklammert.

Vergleichsdienste werden beliebter

Heitmann nimmt einen zweiten Trend der letzten sechs Jahre wahr, den er aufgrund der ersten paar Monate 2019 auch für dieses Jahr prognostiziert: Kundinnen und Kunden greifen immer häufiger auf Vergleichsdienste zurück. 

Zwar würden immer noch 74 Prozent ihre Hypothek bei der Hausbank ab, ohne die Angebote auf dem Markt zu vergleichen. Jedoch: «Vor fünf Jahren war der Anteil der Kunden, die auf Vergleichsdienste gesetzt haben, unter 10 Prozent.»

Dass inzwischen auch grosse Banken wie die Postfinance beim Hypo-Vergleich mitmischen wollen (wie finews.ch diesen Januar berichtete), zeigt für Heitmann das Bedürfnis der Kundschaft nach Transparenz.

Markt beständig

Insgesamt haben sich die Kräfteverhältnisse (Bild unten zum Vergrössern anklicken) im ganzen Markt letztes Jahr nicht sprunghaft verändert.

hypothekenmarkt 2012 2018

Bereits letzten November hat Moneypark für finews.ch die grössten Bewegungen und Umverteilungen im Schweizer Hypothekenmarkt analysiert, damals für die Jahre 2012 bis 2017.

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