Von Katerstimmung unter den Schweizer Vermögensverwaltern zu sprechen, wäre übertrieben. Doch eine Umfrage zeigt, dass Unsicherheit um sich greift. Grund dafür sind nicht nur die Risiken am Finanzmarkt.

Schweizer Vermögensverwalter blicken den kommenden zwölf Monaten verunsichert entgegen. Die Mehrheit geht von einer stagnierenden Geschäftsentwicklung aus, wie eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage der Branchenorganisation Asset Management Platform zeigt. Nur 12,5 Prozent gingen von einer positiven Entwicklung aus, hiess es.

Entsprechend erwarten sechs von zehn Umfrageteilnehmern eine unveränderte Beschäftigungssituation in ihrem Unternehmen. Immerhin 27,5 Prozent der Asset-Management-Firmen erwarten, dass sie in den nächsten zwölf Monaten ihren Personalbestand erhöhen werden. 12,5 Prozent sehen einen Stellenabbau auf sich zukommen.

Aufschwung scheint vorbei

Die Gründe für den fehlenden Optimismus in der Branche ergeben sich aus weiteren den weiteren Umfrageergebnissen. Grundsätzlich scheinen die Vermögensverwalter nicht mehr an eine anhaltende Fortsetzung des Aufschwungs an den Finanzmärkten zu glauben. Davon profitierten die Vermögensverwalter in der Vergangenheit mehrheitlich, nahm der Aufschwung doch etwas vom starken Druck, der auf den Margen lastet.

Ein Faktor der Unsicherheit sind die sich hinziehenden Brexit-Verhandlungen. Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer sehe mehrheitlich negative Auswirkungen, hiess es. Zum gesamten geopolitischen Umfeld befragt, antworteten hingegen nur gut 27 Prozent der Vermögensverwalter, dass die Unsicherheit gegenwärtig für die Schweiz hoch sei.

Digitalisierung: Welche Bereiche betrifft es?

Ein wichtiger Unsicherheitsfaktor scheint der technologische Wandel zu sein, der die Asset-Management-Branche erfasst hat. So glauben über zwei Drittel der Befragten, dass die administrativen Bereiche im Asset Management wie etwa Registrierung, Ausführung und Verbuchung von Transaktionen, stark von der Digitalisierung betroffen sein werden.

15 Prozent rechnen damit, dass der Vertrieb die grössten Umwälzungen erfährt. Ebenso viele gingen davon aus, dass der Kernbereich des Investierens, also Aktivitäten rund um das Treffen des Anlageentscheids, am stärksten betroffen sein würden.

Die Asset Management Platform plant, diese Umfrage bei Schweizer Vermögensverwaltern im halbjährlichen Rhythmus durchzuführen.

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