PK-Umfrage: Rente schlägt weiterhin Kapitalbezug
Deutliche 44 Prozent der Befragten geben in der jährlichen Umfrage von AXA Investment Managers an, sich ihre Pensionskassengelder der 2. Säule als monatliche Rente auszahlen lassen zu wollen. Weitere 31 Prozent wollen eine Mischform aus Rente und Kapitalbezug wählen.
Den Bezug der gesamten Gelder als Kapitalbezug planen nur 19 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten «Ruhestandsmonitor 2025» hervorgeht.
Die fehlenden Prozentpunkte verteilen sich auf Personen, die keine Gelder in der 2. Säule verfügen (7 Prozent), oder keine Antwort gegeben haben.
Eine Angleichung der Besteuerung zwischen Kapital- und Rentenbezug würde eine Mehrheit von 57 Prozent «nicht» oder «überhaupt nicht» befürworten. Einer höheren Besteuerung des Kapitalbezugs aufgeschlossener stünden Frauen, bereits pensionierte Personen sowie politisch eher links orientierte Menschen gegenüber, heisst es weiter. Befürworter würden die Gleichbehandlung der Bezugsarten betonen.
Eigene Lage etwas besser bewertet
Bei der Einschätzung der eigenen persönlichen Situation fällt das Stimmungsbild im Vergleich zu der Befragung im Vorjahr etwas optimistischer aus. Erwartet wird, dass AHV und Pensionskasse nach der Pensionierung rund 58,3 Prozent des letzten Erwerbseinkommens abdecken. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 56,7 Prozent und 2022 nur bei 53,1 Prozent.
Insgesamt würden Schweizerinnen und Schweizer ihre finanzielle Absicherung für den Ruhestand als «gut» bis «sehr gut» einschätzen. Die Antworten erreichen hier gemessen an einer Skala von 1 bis 10 (sehr schlecht bis sehr gut) bei den Männern einen Wert von 6,7 und den Frauen von 6,2. Der Mittelwert liegt bei 6,4 Punkten.
Besonders hoch fällt die Bewertung mit 7,7 bei Rentnerinnen und Rentnern und in der Altersklasse 65+ aus, während insbesondere die Jüngeren (18-39 Jahre) mit 5,5 Punkten eher skeptisch sind. Auch die Unterschiede nach Kaufkraft oder Beschäftigungssituation (Vollzeit, Teilzeit, nicht berufstätig) sind – wenig überraschend –deutlich.
Lebensstandard wird eher nicht gehalten
Insgesamt sind 67 Prozent der Schweizer Bevölkerung der Ansicht, dass sie ihren gewohnten Lebensstandard «eher nicht» oder «sicher nicht» halten können, wenn sie nur Mittel aus AHV und Pensionskasse erhalten. Auffallen bei diesen Antworten ist der Pessimismus der Vollzeit Berufstätigen. Nur 23 Prozent antworten hier mit «sicher» oder «eher ja». Bei den Pensionierten sind das zusammen immerhin 53 Prozent.
«Obwohl die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung glaubt, dass sie ihren gewohnten Lebensstandard mit den Mitteln aus der AHV und den Pensionskassen nicht aufrechterhalten kann, ist es erfreulich, dass sich die Schweizer Bevölkerung grundsätzlich finanziell gut für den Ruhestand abgesichert fühlt», sagt Werner Rutsch, Mitglied der Geschäftsleitung bei AXA IM.
Dabei sei es umso wichtiger, jene nicht aus dem Blick zu verlieren, die schlechter gestellt sind. Dazu würden Personen mit tieferem Einkommen, Nichterwerbstätige und nach wie vor viele Frauen gehören. «Sie werden sich im Alter überproportional einschränken müssen und verfügen nur über begrenzte Möglichkeiten, Rentenlücken zu schliessen.»
Kein Spielraum bei Wohn- und Gesundheitskosten
Gefragt wurde auch danach, in welchen Bereichen man eher Abstriche machen würde, wenn es im Ruhestand finanziell knapp werden sollte. In erster Linie werden dabei die Ausgaben für Luxusgüter, Spenden und Weiterbildungen genannt. Kaum Spielraum wird hingegen bei den Wohn- und Gesundheitskosten gesehen. Weitere Bereiche, in denen Einsparungen für möglich gehalten werden, sind Restaurantbesuche, kulturelle Aktivitäten oder Ausgaben rund ums Auto.
Bei den Einstellungen zum Anlageverhalten der Pensionskassen lassen sich eine Reihe von Präferenzen herauslesen. Sie sollen vor allem sicher sein, aber auch Rendite bringen. Bei der gewünschten Zusammensetzung des Pensionskassenportfolios werden Immobilien, vor Obligationen und Aktien genannt. Als besonders unerwünscht werden Alternative Anlagen wie Rohstoffe eingestuft.
Sozial verantwortlich investieren
Neben der hohen Rendite werden aber auch soziale Aspekte und Nachhaltigkeits- und Umwelt-Kriterien hoch gewertet. Auch mehr Transparenz zum Anlage-Portfolio der PKs wird gewünscht.
Für die Mehrheit ist es wichtiger, dass die Pensionskasse die Spargelder sozial verantwortlich investiert, als dass sie eine höhere Rendite erzielt», sagt Werner Rutsch weiter. «Auch bei Investitionen in Immobilien ist es den Befragten wichtiger, dass gesellschaftliche Ziele verfolgt werden.»
Nach wie vor halte eine Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer eine Reform der Altersvorsorge für nötig. Der Wert sank jedoch auf aktuell 71 Prozent, nach 73 Prozent im Vorjahr und 79 Prozent vor zwei Jahren.