Die SIX hat zwei neue Verwaltungsräte. Einer davon ersetzt demnächst den bisherigen Präsidenten des Schweizer Börsenkonzerns, während der andere für seine Bank in die Bresche springen muss. 

Die Aktionäre des Börsenkonzerns SIX haben gestern Donnerstag zwei neue Verwaltungsräte gewählt, wie das Unternehmen mitteilte. Damit hat eine ausserordentliche Generalversammlung des im Besitz der Schweizer Banken befindlichen Unternehmens die Repräsentanz derselben im Gremium wiederhergestellt. 

Bei den neugewählten handelt es sich einerseits um den künftigen Präsidenten Thomas Wellauer, welcher dieses Jahr von seinem Posten als Operativchef des Versicherers Swiss Re zurückgetreten ist. Er wird im März den gegenwärtigen Präsidenten Romeo Lacher beerben. Der zweite Neuzugang ist Thomas Gottstein, Schweiz-Chef der Credit Suisse (CS).

Skandal als Auslöser

Wie finews.ch bereits berichtete, ersetzt Gottstein den früheren COO der CS, Pierre-Olivier Bouée, welcher infolge eines Skandals bei der Grossbank zurücktreten musste: Einer Untersuchung zufolge war es Bouée, welcher die Beschattung des ehemaligen Geschäftsleitungsmitglieds Iqbal Khan in Auftrag gegeben hatte. 

Als einer der Detektive vom heutigen UBS-Manager Khan konfrontiert wurde, nahm ein Skandal einen Anfang, der auch die oberste Führung der CS in Erklärungsnot brachte. Als neuer SIX-Verwaltungsrat beerbt Gottstein den Franzosen Bouée, der dort bisher die Interessen der Grossbank als Miteigentümerin gewahrt hatte. 

Zweitgrösste Aktionärin

Die CS erhöhte dieses Jahr ihren Anteil am Börsenkonzern, wie finews.ch berichtete. Sie kaufte den Anteil der Bellevue Gruppe, welche davor 1,175 Prozent der SIX gehalten hatte. 

Sie konnte damit den Abstand auf die UBS verringern, welche das grösste Aktienpaket an der für den Finanzplatz strategisch wichtigen Börse hält. Zusammen haben die Grossbanken knapp ein Drittel der Anteile auf sich vereint. 

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