Frauenförderung? In den USA ergab sich in den letzten Jahren eine klare Verschiebung in der Finanzbranche – weniger Frauen, mehr Männer.

Neuste Daten des amerikanischen Bureau of Labor Statistics zeigen einen deutlichen Trend: Während die Zahl der Männer in der Finanzbranche steigt, ziehen die Frauen ab.

Zwischen den Jahren 2000 und 2009 sank die Zahl der weiblichen Beschäftigten im Bereich Finance & Insura um 141'000; auf der anderen Seite stieg die Zahl der männlichen Beschäftigten um 389'000. Am dramatischsten flüchteten die Frauen aus dem Investmentbanking, dem Asset Management und aus den Broker-Firmen.

Die Rolle des Computers

Besonders krass war der Rückgang bei jungen Frauen – ihr Anteil sank in den letzten zehn Jahren um 16,5 Prozent. Oder anders formuliert: In der US-Finanzbranche arbeiteten Ende letzten Jahres 315'000 Frauen im Alter zwischen 20 und 35 weniger als Ende 2000.

Was unter anderem bedeutet, als dass die Finanzwelt für weiblichen Nachwuchs unattraktiv geworden ist. Und dass die Branche ihren Charakter als Männerbastion sogar noch verstärkt hat.

Bemerkenswert ist, dass die Entwicklung schon zwischen 2000 und 2006 spürbar war. Das heisst: Dass Frauen vielleicht übermässig von der Krise betroffen waren – dies erklärt ihren Rückgang nicht. Oder zumindest nicht alleine.

Wie der Arbeitsmarktforscher William Rodgers von der Rutgers University im New Yorker Stellenportal «Fins» erklärte, zeigt sich hier allerdings der Einfluss der Computerisierung: In den letzten zehn Jahren seien viele Backoffice-Stellen durch IT-Lösungen ersetzt worden – und in jenen Backoffice-Positionen arbeiteten vor allem Frauen.

Sonderfall Finanzbranche?

Allerdings genügt dies nicht zur vollen Erklärung. Denn in allen anderen Branchen (die teilweise ebenfalls stärker von EDV-Lösungen erfasst wurden) war der Trend umgekehrt: Dort stieg der Anteil der Frauen.

«Offenbar verbreitet sich die Idee, dass die Finanzbranche nicht so aufregend ist, sondern eher beängstigend», so die Arbeitsökonomin Myra Stober gegenüber «Fins».

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