Professionelle Investoren befürchten, dass Kleinanleger die Risiken, die sie während der Corona-Pandemie an der Börse eingangen sind, auf Dauer nicht tragen können.

Privatanleger gehen Risiken offenbar unvorsichtiger ein als noch vor der Corona-Pandemie. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung des französischen Vermögensverwalters Natixis Investment Managers.

Die Umfrage wurde in den vergangenen vier Monaten unter insgesamt 400 Fondsselektoren aus unabhängigen Beratungsfirmen, registrierten Anlageberatern, Anlageplattformen von Versicherungsgesellschaften, Privatbanken und Family Offices auf der ganzen Welt durchgeführt. Zu den wichtigsten Risikofaktoren für Portfolios gehören dem weiteren Vernehmen nach die Volatilität, niedrige bis negative Zinsen sowie eine Kreditklemme.

Schattenseite einer starken Marktperformance

Vor diesem Hintergrund wächst unter den professionellen Anlegern die Besorgnis, ob Privatanleger 2021 in der Lage sein werden, die Risiken, denen sie ausgesetzt sind, erfolgreich zu meistern.

Denn die starke Marktperformance während der Pandemie im vergangenen Jahr hat dazu geführt, dass Kleinanleger Risiken unvorsichtiger eingehen als vor Covid-19 – knapp 80 Prozent der befragten Personen befürchten, dass die erhöhte Volatilität Einzelpersonen dazu veranlassen dürfte, ihre Investitionen vorzeitig zu liquidieren.

Neues «Covid-Normal»

«Um sich auf das neue Covid-Normal einzustellen, haben Fonds-Selektoren sowohl ihre Allokationsstrategie als auch ihr Produktangebot geändert. Auch wenn die Fondsselektoren nicht glauben, dass sich die Wirtschaft in diesem Jahr auf das Niveau vor der Pandemie erholen wird, gehen sie diese ‹beispiellosen› Zeiten mit einem klaren, massvollen Plan an, der die Grundlage für die kommenden Jahre legt», sagte Timo Paul, Managing Director and Head of German-speaking Switzerland bei Natixis Investment Managers in Zürich.