Nach dem Rückzieher seiner Kandidatur als OECD-Generalsekretär beklagt Philipp Hildebrand den schwindenden diplomatischen Einfluss der Schweiz. Ein Staatsfonds könnte diesen wieder herstellen.

Die Schweiz habe in den letzten Jahren auf dem internationalen Parkett relativ zu anderen Staaten an Bedeutung eingebüsst, sagte der ehemalige Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» (Interview bezahlpflichtig). Wenige Tage zuvor hatte er seine Kandidatur zum Generalsekretär der OECD zurückgezogen – weil ihm die breite Unterstützung anderer OECD-Staaten gefehlt habe, hatte Hildebrand den Schritt begründet.

Im Interview zeigte er auf, wie die Schweiz sich ihren Einfluss auf der Weltbühne wieder sichern könnte: Sie solle Finanz-Diplomatie betreiben und ihre Interessen dank ihres Reichtums durchsetzen. «Eine Möglichkeit wäre durch einen Staatsfonds. So könnten wir unseren Reichtum für künftige Generationen mehren. Gleichzeitig erhöhen wir mit den Investitionen im Ausland unseren politischen Einfluss auf der Welt», so Hildebrand.

Die Blockbildung und die ausserordentliche Entwicklung in Asien in den letzten 20 Jahren, namentlich in Singapur, habe zu dieser Verlagerung beigetragen. Es fehle der Schweiz an Instrumenten, um in einer zunehmend komplexen Welt Einfluss zu nehmen. Die Schweiz sollte sich eingestehen, dass sie ein Problem habe. Die EU-Länder hätten hier einen grossen Vorteil, weil sie international als Gemeinschaft aufträten.

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