Kriege kosten viel Geld. Früher haben Regierungen Kriegsanleihen ausgegeben, um Feldzüge zu finanzieren. Im Ukraine-Krieg nehmen nun NFT auf der Blockchain eine ähnliche Funktion ein.

Das ukrainische Ministerium für digitale Transformation hat das Meta History Museum of War ins Leben gerufen, in dem es Nicht-fungible Token (NFT) verkauft, die mit den 34 ersten Kriegstagen seit der russischen Invasion in Verbindung stehen (siehe Bild unten).

Schon 71 Millionen Dollar eingesammelt

Die NFT wurden am vergangenen Mittwoch um Mitternacht versteigert, um Geld zur Unterstützung der ukrainischen Armee und für die Zivilbevölkerung zu sammeln. Viele der NFT gehen auf Plakate zurück, die Regierungen für Kriegsanleihen, auch Siegesanleihen genannt, entworfen haben.

Als der Krieg ausbrach, wandte sich Mykhailo Fedorov, der 31-jährige Leiter des Ministeriums, kurzerhand an die digitalen Gemeinde und hat bereits mehr als 71 Millionen Dollar mithilfe der Krypto-Community gesammelt.

NFT 503

(Bild: Meta History Museum of War)

Propaganda mit Kultstatus

Jeder Krieg hat seine eigene Form von Propaganda, die später Kultstatus erlangen kann. Durch die Erstellung und den Verkauf von NFT in einer Galerie, welche die Kriegsgreuel dokumentiert, wird der zeitliche Abstand, der normalerweise zwischen den Ereignissen und ihrer künstlerischen Darstellung liegt, aufgehoben.

Es kann dabei durchaus verstörend sein, über die Verkäuflichkeit von Bildern und Tweets nachzudenken, während der Konflikt in der Ukraine noch in vollem Gange ist.

Vielleicht ist das aber auch nicht viel anders, als wenn Hollywood-Schauspieler während des Zweiten Weltkriegs zum Spenden aufriefen, die Truppen unterhielten und Veranstaltungen zum Verkauf von Anleihen in den USA organisierten. Dies alles, um mehr Geld für die Kriegsanstrengungen zu sammeln.

Mila Kunis wie einst Betty Grable

Die Schauspielerin Mila Kunis (Bild unten), die in der Ukraine geboren wurde, und ihr Ehemann Ashton Kutcher sind eine moderne Version solcher Engagements. Das Paar sammelt über GoFundMe.org Spenden für die Ukraine. Bis heute haben sie mehr als 35 Millionen Dollar von fast 75'000 Menschen gesammelt und damit ihr Ziel von 30 Millionen Dollar übertroffen. Der grössten Spender war Larry Ellison, der Gründer des amerikanischen Software-Hauses Oracle, mit einer Zusage von 5 Millionen Dollar.

Kunis 500

(Bild: Shutterstock)

Während die Ukraine heute NFT verkauft, versteigerte die Schauspielerin Betty Grable im Zweiten Weltkrieg ein Paar ihrer Strümpfe für 40'000 Dollar, was heute etwa einen Gegenwert von 650'000 Dollar entspricht. Das Prinzip ist dasselbe gebliegen – auch wenn mit der Blockchain nun eine Zukunfts-Technologie zum Einsatz gelangt.


Mitarbeit: Jade Cano und Marco Babic

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