Für Pictet ist das Geschäft mit den unabhängigen Vermögensverwaltern strategisch sehr wichtig. Im laufenden Jahr will die Genfer Privatbank in diesem Segment vor allem in der Deutschschweiz sowie im Tessin wachsen, wie Alain Gallati im Interview mit finews.tv erklärt.

Es sind schwierige Zeiten, mit denen die unabhängigen Vermögensverwalter oder External Asset Managers (EAMs), wie sie in der Branche heissen derzeit konfrontiert sind. Die Digitalisierungswelle stellt bereits eine grosse Herausforderung dar, gleichzeitig müssen sie sich – neben der Beratung ihrer Kundinnen und Kunden – bis Ende Jahr auch noch um eine Lizenz bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) bemühen.

Angesichts der dramatischen Verwerfungen an den Finanzmärkten verwenden sie derzeit aber einen einen Grossteil ihrer Zeit darauf, ihre Kundschaft zu beruhigen. Trotz dieser ganz und gar nicht einfach Ausgangslage geht Alain Gallati, Market Head Deutschschweiz bei Pictet Asset Services, davon aus, dass die Gesuche für eine Finma-Lizenz in den nächsten zwei bis drei Monaten deutlich zunehmen werden, wie er im Interview mit finews.tv erklärt. 

Auf eine genaue Zahl, wie viele unabhängige Vermögensverwalter es bis Ende 2022 noch geben wird, will sich Gallati nicht festlegen. «Jede Zahl wäre wohl falsch», erklärt er, verweist aber auf eine Studie der Aufsichtsorganisation (AO) FINcontrol Suisse, die von 1'500 bis 1'600 unabhängigen Vermögensverwaltern ausgeht. Derzeit sind es etwas mehr als 2'200 – je nach Zahlweise.

Gute Beziehungen

Trotz der vielen Herausforderungen sollten sich die unabhängigen Vermögensverwalter auf ihr Kerngeschäft fokussieren können, betont Gallanti, darum sei es auch so wichtig, gute Beziehungen zu den Depotbanken zu unterhalten. Sie können unterstützen. «Nur so kann die unabhängige Beratung im Zentrum stehen», sagt der Fachmann.

Für Pictet hat das Geschäft mit den unabhängigen Vermögensverwaltern eine «hohe, strategische Bedeutung». Gleichzeitig gilt das Genfer Institut hierzulande als «grosser Player», der seinen Heimmarkt insbesondere in der Romandie hat.

Wachstum in der Deutschschweiz und im Tessin

«Wir wollen aber ganz klar in der Deutschschweiz und im Tessin weiter wachsen», unterstreicht Gallati im Gespräch. Als bedeutende und vor allem unabhängige Privatbank könne Pictet ohne irgendwelche Interessenskonflikte die unabhängigen Vermögensverwalter mit verschiedenen Tools und Reporting-Möglichkeiten unterstützen und sie durch die Digitalisierungswelle navigieren. 

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