Nachhaltigkeits- und ESG-Überlegungen werden auch für Krypto-Anleger immer wichtiger. Einer neuen Studie zufolge hat der Bitcoin aber milliardenhohe Klimaschäden verursacht.

Vor kurzem hat die nach Marktkapitalisierung zweitgrösste Kryptowährung, Ethereum, durch den sogenannten «Merge» auf den stromsparenden Konsensmechanismus Proof-of-Stake umgestellt. Schätzungen zufolge kann durch die Umstellung 95 Prozent der Energie eingespart werden.

Dem Bitcoin dagegen liegt weiterhin der stromintensive Konsensmechanismus Proof-of Work zugrunde. Daher haftet der weltgrössten Kryptowährung nach wie vor der Ruf als Stromfresser an. Aufgrund der fatalen Energiebilanz steht der Bitcoin auch schon seit seinem Start häufig in der Kritik.

Milliardenhohe Klimaschäden

Obwohl bekannt ist, dass Bitcoin energieintensiv ist, bleibt das Ausmass der Klimaschäden durch die weltgrösste Kryptowährung allerdings unklar. Eine neue Studie von Forschern der University of New Mexico (UNM) hat nun versucht, den Energieverbrauch des Bitcoins und die durch das Proof-of-Work-Mining verursachten energiebezogenen Klimaschäden abzuschätzen.

Die Autoren bewerteten die Bitcoin-Klimaschäden anhand von drei Nachhaltigkeitskriterien: ob die geschätzten Klimaschäden im Laufe der Zeit zunehmen, ob die Klimaschäden von Bitcoin den Marktpreis übersteigen und wie die Klimaschäden als Anteil des Marktpreises im Vergleich zu anderen Sektoren und Rohstoffen aussehen. Ihren Berechnungen zufolge verursachte der Bitcoin am Klima zwischen 2016 und 2021 globale Gesamtschäden von mehr als 12 Milliarden Dollar.

Näher bei der Öl- als der Goldbergbau-Industrie

Laut den Studienautoren beliefen sich die Klimaschäden von Bitcoin auf durchschnittlich 35 Prozent des Marktwerts (2016-2021) und gar 58 Prozent im Zeitraum 2020-2021. Anders ausgedrückt: Jeder Dollar, der durch Bitcoin umgesetzt wurde, hat zwischen 2016 und 2021 durchschnittlich 35 Cent an globalen Klimaschäden verursacht.

Damit liegt der Bitcoin in der Kategorie anderer energieintensiver oder stark verschmutzender Waren wie Rindfleischproduktion, Stromerzeugung aus Erdgas oder Benzin aus Rohöl. Die Herstellung und Verbrennung von Benzin aus Rohöl etwa war der Studie zufolge für 41 Cent, durch Erdgas erzeugter Strom für 46 Cent und die Rindfleischproduktion für 33 Cent an Schäden verantwortlich.

Nicht zuletzt wurde das Bitcoin-Mining auch mit der Schürfung von physischem Gold verglichen. Denn der Bitcoin wird (wenn auch umstritten) immer wieder als digitales Gold bezeichnet. Die Goldindustrie hat zwar aus Sicht des Umweltschutzes auch nicht den besten Ruf. Die Studie kommt aber zu dem Ergebnis, dass die Klimaschäden von Bitcoin rund 8,75 Mal grösser sind als jene von Gold. Für den Goldbergbau wurden ein Schadenswert von 4 Prozent angegeben.

In die falsche Richtung

Immer mehr Bitcoin-Mining wird allerdings mit erneuerbarer Energie durchgeführt, insbesondere in den Vereinigten Staaten. Doch: «Wir haben keine Beweise dafür gefunden, dass das Bitcoin-Mining im Laufe der Zeit nachhaltiger wird», sagte Benjamin A. Jones, Associate Professor für Wirtschaftswissenschaften an der UNM. «Unsere Ergebnisse legen eher das Gegenteil nahe: Das Bitcoin-Mining wird mit der Zeit immer schmutziger und klimaschädlicher. Kurz gesagt, der ökologische Fussabdruck von Bitcoin bewegt sich in die falsche Richtung.»

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Bitcoin keines der drei wichtigsten Nachhaltigkeitskriterien erfüllt, an denen sie es gemessen haben.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel