Die Turbulenzen an den Krypto-Währungsmärkten hatten in den vergangenen Monaten Milliardenwerte vernichtet. Nun wird das Thema Regulierung beim Rat für Finanzstabilität behandelt.

Krypto-Asset-Unternehmen sollten wie Banken Kapital beiseite legen, wenn sie ähnliche Aktivitäten unternehmen. Dies schlugen die Regulierungsbehörden am Dienstag in ihren ersten Empfehlungen zu globalen Regeln vor, wie «Reuters» berichtet.

Der Rat für Finanzstabilität (Financial Stability Board, FSB), der die Finanzvorschriften der Gruppe der 20 grössten Volkswirtschaften der Welt (G20) koordiniert, gab neun Empfehlungen an die Mitglieder ab. Gleichzeitig warnten die Regulierungsbehörden die Anleger davor, dass sie auch einen Totalverlust erleiden könnten.

Strukturelle Schwächen bestätigt

Derzeit ist der Sektor in den meisten Ländern weitgehend unreguliert und muss lediglich Vorschriften zum Schutz vor Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung einhalten.

Gemäss Klaas Knot (Bild unten), dem niederländischen Zentralbankpräsidenten, der den Vorsitz des FSB innehat, hat der «Krypto-Winter«, also der jüngste drastische Rückschlag bei Kryptowährungen, die Einschätzung des Gremiums hinsichtlich bestehender struktureller Schwachstellen bestärkt.

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(Bild: De Nederlandsche Bank)

Das FSB erklärte, dass Kryptowährungen mit einem Gesamtwert von derzeit etwa 935 Milliarden Dollar, verglichen mit 3 Billionen Dollar auf ihrem Höchststand im November letzten Jahres, nicht gross genug sind, um die Finanzstabilität zu gefährden. Es erfordere aber Regeln, um eine eventuelle Erholung des Marktes zu regulieren.

Anlehnung an Bankenregulierung

«Bedenken zu den Risiken, die sie für die Finanzstabilität darstellen, dürften daher eher früher als später wieder in den Vordergrund rücken», so Knot in einem Schreiben an die G20-Finanzminister, die sich in dieser Woche in Washington treffen.

Das zugrundelegende Prinzip sei, dass gleiche Aktivitäten auch gleich reguliert werden sollten. Der FSB schlägt vor, einen Aufsichtsrahmen für die Überwachung und das Management von Risiken und Daten von Kryptofirmen einzurichten sowie Pläne für die reibungslose Abwicklung von Krypto-Unternehmen in Schieflage zu erstellen. Wenn solche Firmen Geschäfte wie bei Banken betrieben, sollten diese auch wie Banken reguliert werden. Dazu gehört unter anderem, dass Kryptowährungs-Unternehmen wie Banken Kapital vorhalten sollen, wenn sie ähnliche Geschäfte wie Finanzinstitute betreiben. 

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