Die Experten der UBS haben ihre Schätzung zum Ergebnis der Schweizerischen Nationalbank präsentiert. Zwar gab es im vierten Quartal eine Erholung, selbst für eine Minimalausschüttung an Bund und Kantone wird es aber nicht reichen.

Konkret rechnet die UBS für das vierte Quartal mit einem Gewinn der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von 5 Milliarden Franken. Das Umfeld für Finanzanlagen habe sich nur leicht verbessert, heisst es in einem Kommentar vom Donnerstag.

Die steigenden Aktienkurse hätten das SNB-Finanzergebnis im Schlussquartal unterstützt. Höhere Zinsen und ein stärkerer Franken hätten aber einen noch höheren Gewinn verhindert.

Hohe Verluste am Kapitalmarkt

Damit werde im Gesamtjahr der SNB-Verlust rund 137 Milliarden Franken betragen. Die Ausschüttungsreserven belaufen sich gemäss UBS-Berechnungen aktuell auf rund 103 Milliarden Franken. Davon müssten noch Rückstellungen für Währungsschwankungs-Reserven von voraussichtlich rund 10 Milliarden Franken abgezogen werden.

Damit sei der Verlust selbst für eine Minimal-Auszahlung um rund 45 Milliarden Franken zu hoch ausgefallen, schreibt die UBS.

Nach neun Monaten hatte die SNB das Minus auf 142,4 Milliarden Franken beziffert. 2021 wurde im Gesamtjahr noch ein Gewinn von mehr als 26 Milliarden Franken erzielt, im Jahr davor waren es gut 20 Milliarden Franken.

Kaum ein einmaliger Ausrutscher

Für 2021 hatte die SNB noch den Maximalbetrag von 6 Milliarden ausgeschüttet, wobei jeweils zwei Drittel an die Kantone gehen und ein Drittel an den Bund.

Bevor die SNB 2024 eine Ausschüttung vornehmen kann, muss sie in diesem Jahr den Verlust in den Ausschüttungsreserven aufwiegen und genügend Mittel für die Alimentierung der Rückstellungen für Währungsschwankungen verdienen. Dazu sind gemäss UBS-Berechnungen insgesamt mehr als 50 Milliarden Franken notwwendig. Ohne eine sehr positive Entwicklung der Finanzmärkte in den kommenden zwölf Monaten droht demnach dem Bund und den Kantonen ein weiterer Ausfall.

Zudem fallen Einnahmen aus Negativzinsen in diesem Jahr weg, während die SNB einen grossen Teil der Sichtguthaben zu einem Zinssatz von 1 Prozent
und mehr verzinsen muss. Nach Ansicht der UBS-Ökonomen macht das die Aufgabe nach noch herausfordernder.

Die SNB publiziert ihr Finanzergebnis für das Gesamtjahr 2022 am Montag, dem 9. Januar.

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