Nach schmerzhaften Umbauten will der Versicherer im Nachbarland wieder angreifen. Das unternimmt die Zurich Gruppe Deutschland mit neuen Managern und einer neuen Struktur.

«Die Zurich Gruppe Deutschland hat die Phase der Profitabilisierung und Sanierung erfolgreich abgeschlossen und geht nun gezielt in die Offensive»: So martialisch äusserte sich der Deutschland-Chef des Schweizer Versicherer, Carsten Schildknecht, in einer Mitteilung vom Montag.

Der Zurich-«General» will dazu im nördlichen Nachbarland «in zwei zentralen strategischen Stossrichtungen im Markt angreifen», wie es weiter hiess. Dabei sollen einerseits die bestehenden Angebote von Zurich und DA Direkt forciert werden; anderseits wird intern wie extern die Digitalisierung konsequent vorangetrieben, verspricht der Versicherer.

Neue Digitalisierungs-Verantwortliche

Begleitet wird diese Zangenbewegung mit einer grossen Rochade im Management. Auf den 1. November hin wird Dorothée Appel (Bild unten) zur neuen Chief Information & Digital Officer ernannt und übernimmt das neu geschaffene Ressort IT & Digital. Die 50-jährige kommt von der niederländischen ING Bank, bei der sie derzeit als Chief Operating Officer (COO) IT tätig ist.

Appel übernimmt von Vorgänger und COO Klaus Endres, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt, so die Mitteilung.

Appel 500

IT-Chef geht zurück in die Schweiz

Keine Erwähnung findet in der Zurich-Meldung, dass sich IT-Chef Thomas Kühne schon verabschiedet hat. Er wechselt zur Konkurrentin Mobiliar in die Schweiz, wie finews.ch am (heutigen) Montag berichtete.

Weiter werden die Operations-Bereiche mit der Schadensbearbeitung zum erweiterten Geschäftsleitungs-Bereich Operations & Claims zusammengefasst. Dem Bereich steht Horst Nussbaumer als Chief Operations & Claims Officer ab 1. November 2018 vor.

Ebenfalls neu ins Management der Zurich Gruppe Deutschland zieht Peter Stockhorst ein. Als Chef der Markte DA Direkt tritt er zum 1. August 2018 die Nachfolge von Norbert Wulff an. Noch nicht geregelt ist der Ersatz für Christine Theodorovics. Die Chefin des Bereichs Bank/Partner hat sich offenbar entschlossen, die Zurich Deutschland zu verlassen.

Weggefährte von Mario Greco

Bei der Zurich-Tochter in Deutschland ist mit Schildknecht seit letztem Februar ein Weggefährte von Konzernchef Mario Greco am Ruder. Der neue Deutschland-CEO hatte einst ebenfalls beim italienischen Versicherer Generali gedient und sich einige Erfahrung im Insurtech-Business angeeignet.

Das macht ihn in den Augen des Schweizer Hauptquartiers offensichtlich zum richtigen Mann für die neue Wachstumsstrategie in Deutschland, bei der auch die Ausgaben nicht aus dem Ruder laufen dürfen: Der Konzern befindet sich in einem Umbauprozess und plant, bis Ende 2019 die Kosten um 1,5 Milliarden Dollar zu drücken.

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