Allein 170 Milliarden Dollar an globalen Versicherungsprämien sind in den nächsten fünf Jahren gefährdet, warnt ein führendes US-Beratungsunternehmen.

In den nächsten fünf Jahren könnten weltweit bis zu 170 Milliarden Dollar an Versicherungsprämien aufgrund schlechter Erfahrungen bei der Schadenregulierung gefährdet sein. Ineffiziente Prozesse im Underwriting, als der Abschätzung von Risiken vor der Zeichnung der Policen, könnten die Assekuranzbranche im gleichen Zeitraum weitere 160 Milliarden Dollar kosten.

Zu diesem Schluss kommt das US-Beratungsunternehmen Accenture in seiner Studie «Why AI in Insurance Claims and Underwriting?»

Haufenweise Unzufriedene

Der Bericht ergab unter anderem, dass 31 Prozent der Geschädigten mit der Bearbeitung ihrer Haus- und Kraftfahrzeug-Versicherungsansprüche in den letzten zwei Jahren nicht zufrieden waren. Davon gaben 60 Prozent Probleme mit der Abwicklungsgeschwindigkeit und 45 Prozent Probleme mit dem Abschlussverfahren an.

Entsprechend frustriert sind die Versicherungsnehmer – und ziehen auch ihre Konsequenzen. 30 Prozent der unzufriedenen Antragsteller erklärten, dass sie in den letzten zwei Jahren den Versicherer gewechselt haben. Weitere 47 Prozent ziehen dies in Erwägung. Insgesamt könnten die Verbraucher, die angaben, nicht voll zufrieden zu sein, jährlich bis zu 34 Milliarden Dollar an Prämien einbringen – beziehungsweise bis zu 170 Milliarden Dollar in den nächsten fünf Jahren.

Mehrwert durch Fortschrittstechnologien

Die Versicherungsprofis sehen auch bereits Lösungswege; sie denken aber, dass ihre Unternehmen bei der Umsetzung noch im Rückstand sind. So gaben mehr als drei Viertel der befragten Führungskräfte in der Schadenregulierung (79 Prozent) an, dass sie glauben, dass Automatisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und auf maschinellem Lernen basierende Datenanalysen in der gesamten Wertschöpfungskette der Schadenregulierung einen Mehrwert schaffen können.

Nur 35 Prozent der entsprechenden Teamleiter erklären, dass ihre Unternehmen bei der Nutzung dieser Technologien bereits fortgeschritten sind.

Den Nachholbedarf scheinen die Assekuranzunternehmen erkannt zu haben. Der Studie zufolge planen fast 65 Prozent der Versicherungsunternehmen, in den nächsten drei Jahren 10 Millionen Dollar oder mehr in diese Technologien zu investieren, Dabei konzentrieren sie sich auf KI-basierte Anwendungen und Automatisierungstechnologien.

KI hilft Kosten sparen

Durch den Einsatz von KI-Technologien könnten die Versicherer auch die Betriebskosten für das Underwriting senken und bis 2027 Effizienzgewinne von bis zu 160 Milliarden Dollar erzielen, schreibt Accenture. Viele Underwriter müssten derzeit mit veralteten Systemen und ineffizienten Prozessen zurechtkommen. Daher verbrächten sie bis zu 40 Prozent ihrer Zeit mit nicht zum Kerngeschäft gehörenden und administrativen Tätigkeiten. Laut den Studienautoren führt dies zu einem jährlichen Effizienzverlust von 17 bis 32 Milliarden Dollar.

Die Studie basiert auf Befragungen von mehr als 6’700 Versicherungsnehmern in 25 Ländern, von mehr als 120 Schadenregulierungs-Verantwortlichen in 12 Ländern und von mehr als 900 Underwritern in den USA.

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