Nach Verlusten in den vergangenen Monaten legt CEO Christian Mumenthaler Hand an die Struktur. Bei Swiss Re kommt es zu einer grossangelegten Reorganisation.

Abgänge im Management und Kader sowie Gerüchte deuteten bereits daraufhin: Swiss Re wird einer Reorganisation unterzogen. Wie die führende Schweizer Rückversichererin am Donnerstag mitteilte, zielt der Umbau auf einfachere Strukturen, Effizienzsteigerung und bessere Kundenbetreuung ab.

Vorbehaltlich aufsichtsrechtlicher Zustimmung wird die Reorganisation am 3. April wirksam.

Regionenleiter übernehmen

Das Kerngeschäft mit der Rückversicherung (Reinsurance) steht dabei im Fokus. Die derzeitige Geschäftseinheit wird in P&C Re und L&H Re aufgeteilt, jeweils mit voller Verantwortung für die zugehörigen Underwriting- und Schadenmanagement-Prozesse.

Urs Baertschi, derzeit Europachef für Reinsurance, wird P&C Re leiten, und Paul Murray, derzeit CEO für die Region Asien-Pazifik, steht der neuen Sparte L&H Re vor.

Moses Ojeisekhoba, der gegenwärtige Leiter des Rückversicherung-Geschäfts, wird die Führung von Global Clients & Solutions übernehmen. Diese Geschäftseinheit wird die Kundenmanagement-Teams für die globalen Rückversicherungskunden von Swiss Re, Public Sector Solutions, der Tochter Iptiq und Reinsurance Solutions beinhalten.

Rücktritt des CUO als Omen

Corporate Solutions, das Geschäft mit Firmenkunden, wird als Geschäftseinheit unter der Leitung von Andreas Berger weitergeführt.

Die Verantwortungsbereiche des Chief Underwriting Officers (CUO) auf Gruppeneben werden neu zugeordnet, vor allem an die CUO von P&C Re und L&H Re sowie an Group Risk Management. Wie auch finews.ch berichtete, ist dieser Tage mit Thierry Léger der bisherige Chief Underwriting Officer per sofort als Mitglied der Konzernleitung und Gruppen-CUO zurückgetreten.

CEO Christian Mumenthaler hat seine Aufgaben interimistisch übernommen.

Auch die Aufgaben der Regional Presidents werden neu zugewiesen, da die Rollen in der neuen Struktur nicht mehr existieren werden. Die Reorganisation soll die Finanzberichterstattung von Swiss Re nicht verändern, hiess es am Donnerstag weiter.

Verluste erlitten

Konzernchef Mumenthaler wird dazu wie folgt zitiert: «Die geplanten Veränderungen werden die Verantwortlichkeiten für Performance unterstreichen und klare Effizienzgewinne bringen. Die einfachere Struktur mit kürzeren Entscheidungswegen wird auch zu einer stärkeren Kundenorientierung führen.»

Swiss Re ist zuletzt auch gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen geraten. In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 wies der Finanzkonzern einen Verlust von 285 Millionen Dollar aus. Ebenfalls warnte die Gruppe im vergangenen Oktober, dass sie das Ziel für die Eigenkapital-Rendite der Gruppe von 10 Prozent für 2022 voraussichtlich nicht erreichen.

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