Die bestbezahlten Jobs bei Banken sind im Verkauf und im Trading zu finden, wie eine neue Umfrage zeigt. Andere Bereiche werden beim Salär zudem attraktiv, wenn die Anzahl der Arbeitsstunden mit in die Analyse einbezogen wird.

Die Bankerlöhne sorgen immer für Diskussion – allerdings sind dabei meist einzelne Höchstwerte im Fokus. Geht es um die breite Masse, sieht die Entlohnung meist etwas anders aus. Die am besten bezahltesten Tätigkeiten in Banken sind im Verkauf und im Trading, wie aus einer aktuellen, weltweiten Umfrage des Branchen-Portlas «Efinancialcareers» am Donnerstag hervorging (siehe Tabelle unten).

Demnach kommen Mitarbeitende in diesen Bereichen auf einen durchschnittlichen Gesamtlohn von 406'847 Dollar, wie die Befragung unter 4'500 Personen ergab. Der Median, also der Wert genau in der Mitte, liegt bei 280'400 Dollar. Nach diesen Bereichen folgt gleich das Investmentbanking, das auf eine Durchschnittsvergütung von Basislohn und Bonus von 273'028 Dollar kommt.

Tech-Experten übernehmen

Der Median liegt unter den Investmentbankern aber bei 194'779 Dollar. Das sei weniger als etwa technische Experten, hält das Karriere-Portal in seiner Auswertung fest.

Dies ist insofern interessant, als etwa die Grossbank UBS eine «Kultur der Ingenieure» heranziehen will, wie auch finews.ch berichtete. Statt Managern und Projektleitern sollen Tech-Experten die Führung übernehmen, hiess es von UBS-Konzernchef Ralph Hamers unlängst an einer Investorenkonferenz.

73 Stunden pro Woche

Bezieht man die Anzahl Arbeitsstunden in die Lohn-Betrachtungen der Studie mit ein, so stechen die Mitarbeitenden auf dem Trading-Floor heraus. Sie kommen auf 155 Dollar pro Stunde bei einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 55 Stunden.

Das Investmentbanking schwingt mit einer Wochenarbeitszeit von durchschnittlich 73 Stunden weiterhin obenaus – trotz einer Rebellion von Jungbankern in diesem Bereich hat sich an der Arbeitslast in diesem Geschäft noch nichts Grundlegendes geändert. Im technischen Bereich oder den Compliance-Abteilungen arbeiten die Mannschaften dagegen 48 Stunden pro Woche.

TAB efinance 500

Mehr Geld pro Stunde

Die Stundenlöhne inklusive der Boni variieren daher von der Kategorie Verkauf und Trading mit 148 Dollar über das Investmentbanking mit 87 Dollar bis zum Compliance mit 72 Dollar oder zum Research mit 66 Dollar.

Weil Menschen während der Coronavirus-Pandemie sehr stark ihr Leben und die Work-life-balance hinterfragt haben, dürften künftig die besserbezahlten Jobs pro Stunde bei der Popularität im Vordergrund stehen, schlussfolgerte das Portal Efinancialcareers als ein Resultat der Untersuchung.

Die Entwicklung der Saläre bei den Geldhäusern stehen gerade in der Schweiz derzeit stark im Fokus. Einerseits werden etwa im Investmentbanking dieses Jahr aufgrund der guten Geschäftslage wieder Spitzengagen erwartet. Andererseits hatte die Credit Suisse angekündigt, die Boni stärker an die eingegangenen Risiken anzulehnen, wie unter anderem finews.ch berichtete.